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Tuniq

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Hinter dem Namen Tuniq verbirgt sich das Schweizer Duo Stephan Aerschmann und Simon Aebischer. Beide haben sich der Programmierung elektronischer Sounds verschrieben, die prächtig zwischen all das passen, was momentan unter der Banner "NuJazz" den Markt überflutet. Und wie auch von den Kollegen nicht anders gewohnt, ergänzt man den eigenen Sound um organische Klänge diverser Gastmusiker. Weitere Hilfe zur Kategorisierung: die üblichen Verdächtigen der europäischen Nujazz-Szene haben ihre Finger bei dem Album ebenfalls im Spiel. Produziert beispielsweise hat Alex Gunia, der auch im Track "What's Up" in Erscheinung tritt. Zudem gibt es eine Kollaboration mit Nils Petter Molvaer bzw. dessen Trompete zu hören, die man in "The Spirit" intelligent eingewoben hat. Das selbstbetitelte Debüt pendelt dabei zwischen den Polen Elektronik, Jazz und Pop... Klingt durchschnittlich? Ist es irgendwie auch. Was aber eben genau nicht heißen soll, dass Leute mit Spaß an derartigem Material die Finger von Tuniq lassen sollten. Denn objektiv gesehen ist hier alles in bester Ordnung: Die Melodien sind stets eingängig und präsent, im Hintergrund darf es gerne auch einmal etwas verhalten pluckern; wirklich fordernd wird das ganze dabei aber selten. Tracks wie "Out Of Nowhere" eignen sich stattdessen prächtig als Hintergrundbeschallung, beispielsweise zu einer gemütlichen Wasserpfeife. Mit "Farewell" - inklusive samtweicher Vocals - hat man dann sogar eine potentielle Singleauskopplung im Repertoire. Fazit: Tuniq gelingt ein netter, unkomplizierter Einstand - welcher aber mangels wirklich großer Momente im Sog ähnlich gelagerter Veröffentlichungen unterzugehen droht. Was allerdings ganz simpel zu verhindern wäre: es müssten nur einige findige Sampler-Macher auf das kommerzielle Potential der Schweizer aufmerksam werden - und sie beispielsweise via "Café del mar" einem breiteren Publikum vorstellen...

Bewertung: 5 von 10 Sternen / Spielzeit: 60:25 / NewJazz

Michael Streitberger


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