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Helldriver

sta.

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Rock´n´Roll ist doch immer ein und derselbe Scheiß, dachte ich zumindest - und dann kamen Helldriver. Tja, Hamburg hatte schon immer so einige musikalische Überraschungen über, und diesmal - ja, diesmal also...

Helldriver singen deutsch: Jawohl, Rock´n´Roll in Deutsch mit ein bisschen Big-Band und Rockabilly-Einschlag. Und das meinen die Ernst, nehmen sich aber gleichzeitig selbst nicht für allzu voll. Und das ist gut so, denn wenn man hineinhört in die Weisheiten der vier Herren, dann dreht es sich hier hauptsächlich um tiefe Gedanken, die die Welt nicht braucht. Beispiel gefällig? Geschichten über das blonde Haar von Sharon Stone, Michael Jacksons´ Frauen, und eben das übliche Gebräu aus Sex, Drugs und Rock´n´Roll.

Und so ist das Ganze auch ziemlich unterhaltsam: Ein musikalischer Retro-Trip durch sämtliche Genres mit 80er, Pop, Rock, 50ies, Surfmucke und Beatpop - all das zusammen ist Helldriver. Nichts umwerfendes, aber lustig und zum Abgehen. Wenn ich eine Lederjacke hätte würde ich mir sie jetzt anziehen, den (ebenfalls nicht vorhanden) Kragen hochstellen und mit dem Kamm aus der Hosentasche mein Haupthaar in Form bringen.

Bis dahin ganz unterhaltsam, allerdings fallen Helldriver auf ihrem Debüt in erster Linie durch ihre ungewöhnliche Wahl der deutschen Lyrics auf, leider erst danach kommt die Musik. Eingängige und durchaus gefällige Melodien und Refrains sind zwar vorhanden, aber genauso schnell werden die Stücke auch langweilig und so richtig haften bleibt am Ende nichts - obwohl... das dämliche Grinsen nach dem Opener „Lisa Marie“ hält an: „Er wollte nur dein Geld, er hatte nichts mehr zu verlier´n, vielleicht wollte er dich auch nur operier´n?“

So also eher der schnelle Spaß für zwischendurch und mal was anderes als der Rock´n´Roll von der Stange.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 49:49 / Rock´n´Roll

Bastian Streitberger


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