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Black Rebel Motorcycle Club

Howl

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Peter Hayey, Robert Levon Been und Nick Jago haben keine leichte Zeit hinter sich. Nach zwei durchweg hochgelobten Alben für Virgin folgten Differenzen innerhalb der Band und mit dem Label. Eine längere Atempause war die Folge, der Black Rebel Motorcycle Club für viele von der Bildfläche verschwunden. "Howl", das jüngst erschienene dritte Album, markiert nun einen Neustart mit überarbeiteten Devisen. Zum Beispiel: Weniger Schmutz, mehr Beatles. Oder: Weniger Rock'n'Roll, mehr Country - oder gar Blues. Und auch Pop-Zitate finden im neuen Soundgewand Platz. Nachzuhören im Paradebeispiel "Sympathetic Noose". Keyboards gibt es nach wie vor; die Gitarren müssen dafür zwar nicht immer im Mittelpunkt stehen, sind aber doch das zentrale Element auf diesem herrlich organisch produzierten Werk. Apropos: Auch wenn man so viel Zeit wie nie zuvor im Studio verbrachte, läuft das BRMC-Gespann immer noch alles andere als glatt. Wer genau hinhört, entdeckt den nach wie vor vorhandenen Schmutz und Staub. Daraus entstehen Tracks zwischen Vielschichtigkeit und selbstbewusster Reduzierung; eindrucksvoll zu hören im Abschlussong "The Line" sowie dem darauf folgenden (unbetitelten) Hidden Track. Morbide Ohrwürmer wie der Titelsong werden Fans der Vorgängeralben zwar zunächst ungewohnt vorkommen, verfügen aber über einen ganz eigenen - reichlich großartigen - Charakter. In einer anderen Beschreibung dieses Albums war von einer symphatischen "Unaufgeregtheit" die Rede. Stimmt: Der Black Rebel Motorcycle Club würde sogar ins Raster der seit kurzem abebbenden Americana-Well passen. Das Trio hat mit "Howl" viel Mut bewiesen - ich hoffe, es rechnet sich für die Herren...

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 52:32 / Rock

Michael Streitberger


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