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Superimposers

Superimposers

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Ähnlich wie Douglas Couplands Protagonisten in „Generation X“ bewegt man sich selbst durch das Album der Superimposers: jenseits der Zeit, entrückt, verwirrt. Aber auch seltsam leicht. „The Superimposers“, dieses Album könnte auch in der Wüste gespielt werden. Genauso, wie es in den englischen Midlands (denn da kommen Dan Warden und Miles Copeland her) seine Berechtigung finden würde. Es ist eben orts- und zeitungebunden, das macht das ganze so leicht verdaulich. „Easy Listening“ oder „Post-Acid Jazz” hat da jemand gerufen. Und liegt dabei ziemlich daneben. Denn auch wenn StereoDeluxe, das Label der Engländer, sich vor allem diesen Stilrichtungen verschrieben hat, so ist das Album der Superimposers doch viel mehr. Das vertonte Gefühl. Die romantisierte, auf Konserve geschriebene Lethargie. Eine sich wundervoll anfühlende Lethargie, wohlgemerkt.
Es ist lange her, dass mich ein Album wieder an ein Kindheitsgefühl erinnert hat: nämlich das der Sonntag-morgendlichen Schwärmerei fürs simple Herumliegen, für das bewußte Nichtstun. Zumindest so lange, bis die Eltern wach werden.
Man kann den Superimposers nicht böse sein, dass sie keine wirklich herausstechenden Songs geschrieben haben. Denn das würde der ganzen Atmosphäre ihren Reiz nehmen. „Shadows“ zum Beispiel schwebt durch den Raum wie Staubflocken im schwachen Sonnenlicht. Immer wieder sind es die Akustikgitarren, die Glockenspielchen, vor allem aber die Stimme, die einen sanft zurück in den Sessel drücken, wenn man gerade das Lied skippen möchte. Warum nicht nochmal ein wenig herumliegen? Die Sonne scheint, da muss man nicht draussen sein. Man hat doch die Superimposers ...

Bewertung: 7 von 10 Punkten / Spielzeit: 35:55 / Easy-Beach-Boys-Listening

Robert Heldner


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