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Blunt, James

Back to Bedlam

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James Blunt räumt gerade in England ordentlich ab und das ist gar nicht so schwer zu verstehen: bedient er doch die Klischees eines gefühlsbetonten Songwriters, der sich nicht zu schade ist, seine innersten Gefühle in Musik zu verwandeln. Leider sind das keine ausformulierten Gefühle, es sind beliebig reproduzierbare Gefühle. Genauso wie die Musik. Das alles ist so viel Näher an Phil Collins als an Blunts erklärtem Vorbild Lou Reed.
Das alles nicht geplante Chartmusik zu nennen verbietet schon der Anstand vor Blunts sichtlicher Begeisterung für Musik. Aber dennoch: Kuschelrock. Diese Sparte fällt einem dazu ein und es tut weh das auszuformulieren. Und dennoch: Blunt beherrscht sie, die Gefühlsduseleiklaviatur. Und er spielt sie unaufhörlich. An allen Ecken und Kanten wird die Feile angesetzt, da wird abgerundet, was auch nur annähernd nach Charakter aussehen könnte. Im jahr 2002 hatte Blunt die Armee verlassen (für die er sogar im Kosovo Dienst geschoben hatte) und Linda Perry kennengelernt. Diese Linda Perry ist soetwas wie eine Songwriterin; allerdings für Christina Aguilera und Pink. Linda Perry nahm sich James Blunt an. Und infolgedessen kann man jetzt von einem erfolgreichen Solo-Künstler sprechen und nette kleine Anekdoten zum besten geben wie die, dass er einen Song im Badezimmer von Carrie Fisher aufnahm. Carrie Fischer? Carrie Fischer? Ach ja richtig, Prinzessin Leia aus „Krieg der Sterne“.
Zwischen all dem klebrigen Konserven-Pop läßt sich auf Back to Bedlum wirklich gar nichts ausmachen, was James Blunt zur Ehre gereichen würde. Das ist schade. Aber so beliefert er uns bald vielleicht wenigstens mit ein paar weiteren Anekdoten aus der Welt der Unterhaltungsmusik.

Bewertung: 4 von 10 Punkten / Spielzeit: 39:26 / So-Called Songwriter-Pop

Robert Heldner
 


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