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Boozoo Bajou

Dust My Broom

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Vier Jahre haben Boozoo Bajou für den Nachfolger ihres Debüts "Satta" gebraucht. Eine Zeitspanne, in der viel passiert ist - nicht nur musikalisch, sondern auch in den Umständen, unter welchen die Nürnberger Elektro-Fraktion arbeitet. Mittlerweile hat man den eigenen Namen in der Szene und darüber hinaus weitläufig etabliert, hat labeltechnisch nach Stereo Deluxe mit dem höchst respektablen K7! Records eine neue Heimat gefunden. Und macht bei dem neuen Album alles, aber wirklich alls richtig. Peter Heider und Florian Seyberth produzieren tiefgehende, trippige Musik, die im Gegensatz zu vielen Kollegen mit dem so oft vermissten Quentchen Niveau ausgestattet ist - und sich der richtigen Stilmittel bedient. So nimmt der Pop natürlich einen großen Stellenwert ein. Teils sind es nebelige Dub-Passagen ("9 Below Zero"), aber auch der Blues, Soul oder laid back Reggae haben Einzug in den neuerdings höchst facettenreichen Kosmos von Boozoo Bajou gehalten. Die Liebe zum Detail und ein Händchen für große Melodien, tolle Vocals-Parts (fantastisch: "Way Down" mit Ben Weaver) sowie abwechslungsreiche Rhythmik machen "Dust My Broom" - was etwa soviel wie "reinen Tisch machen" bedeutet - zu einem perfekten Frühstücks-Album. Wahlweise taugt das Werk aber ebenfalls zum Wachwerden nach durchzechter Nacht ("Killer"), zur Untermalung eines verregneten Nachmittags zu Hause oder schlicht zum konzentrierten Zuhören. Denn "Dust my broom" ist groß geworden; richtig groß. Und mit einer Single wie "Take it slow" (feat. Joe Dukie & U-Brown) wird davon hoffentlich wieder mehr als nur die einschlägige Szene Kenntniss nehmen.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 49:06 / Downbeat Elektro

Michael Streitberger


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