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Suicide Machines, The

War Profiteering Is Killing Us All

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Der Albumtitel sagt wohl alles - und genauso lassen es die Suicide Machines auch auf ihrem neuem Album angehen: Ohne Kompromisse, hart und laut! Konzept ist dabei ganz eindeutig die Wut über Regierung, Krieg und Ausbeutung, und dabei überschreiten die vier Jungs aus Detroit ein ums andere Mal die Grenze zum Hardcore. Während sie auf ihrem Vorgänger „A Match And Some Gasoline“ noch eine musikalische Aufarbeitung ihres bisherigen Schaffens abgeliefert hatten, bietet „War Profiteering Is Killing Us All“ eine Ansammlung von energischen Punk-Songs ganz im klassischen Ska- und Streetpunk-Stil, der die Suicide Machines sicherlich am meisten prägt. Dazu gibt es vor allem in den letzten beiden Tracks noch hübsche Reggae-Anleihen. Anders als bisher lassen sich die Vier aber noch eindeutiger zu politischen Aussagen hinreißen, die Politisierung des Punk und der alternativen Musikszene ist wohl auch an ihnen nicht spurlos vorbeigegangen. Und so knallt gleich der Opener in bester HC-Manier, und auch im weiteren Verlauf wird nur selten der Fuß vom Gas genommen (14 Tracks in knapp 30 Minuten, das sagt wohl alles), die Vocals brechen und werden zu wütendem Gebrüll, ob in „17% 18-25“, „Capsule“ oder etwa im langsam und melodisch startenden „Bottomed Out“ - eines steht fest: Die Suicide Machines sind gut wie nie, und das nach 15-jähriger Bandgeschichte. Auch inhaltlich beweisen die Vier genug Fingerspitzengefühl, Lyrics wie „95% of the world is third world. take a look around. you might not like what you see“ sprechen da eine deutliche Sprache. „War Profiteering Is Killing Us All“ wurde übrigens co-produziert und gemixed von Bill Stevenson (Black Flag, All, Descendents), den sie schon 1997 auf ihrer Tour mit den Descendents kennen lernten. Und nicht nur deshalb ist ihr sechstes Album ein echter Leckerbissen: Ska-Punk und Hardcore gehen hier Hand in Hand, ein gelungene Symbiose zweier Genres, und die politisches Statements als verbindendes Element. Eine ausgezeichnete Platte - nicht mehr und nicht weniger. 

 Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 30:53 / Ska-Punk/Hardcore

Bastian Streitberger


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