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Satanic Surfers

Taste The Poison

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Die Satanic Surfes sind aus der schwedischen Punkrock-Szene nicht mehr wegzudenken: Mitte der Neunziger war man auf Burning Heart Records neben Millencolin und No Fun At All Mitbegründer des Melodycore-Booms. Doch während erstere mittlerweile in der Oberliga spielen und NFAA das zeitliche gesegnet haben, funken die Surfers seit einigen Jahren in schöner Regelmäßigkeit aus dem Untergrund. Seit geraumer Zeit ist man beim befreundeten Label Bad Taste Records unter Vertrag und legt für jene nun das dritte Album vor. Die stilistischen Änderungen sind, wie üblich, gering aber effektiv. Diesmal geht man wieder etwas Hardcore-orientierter zur Sache, erinnert so nicht selten an Good Riddance, ohne allerdings deren Brillanz ganz zu erreichen. Nichtsdestotrotz sind Tracks wie der Opener "Callousness" kleine Highlights, von denen zumindest ich noch nicht genug habe. Nach den etwas unscheinbaren Vorgängern gewinnt die Formation auf diese Weise zudem wieder deutlich mehr Kontur: die ungehobelten unter den 13 Songs gefallen mir deutlich besser als der Rest und sind zum Glück auch in der Mehrheit. Sänger und Bandgründer Rodrigo Alfaro, dessen melodische Vocals ohnehin nicht die besten sind, erinnert sich offenbar der Tage bei Intensity und zeigt sich öfters 'mal von seiner derben Seite. Seine vier Kollegen parieren mit entsprechend druckvoller Instrumentalarbeit ("u+1 r 1"). Vervollständigt wird die gelungene Rückmeldung einmal mehr von ambitionierten, mal persönlichen mal politischen Texten. Fazit: Viel ist nicht zu sagen... Die Surfers sind nach wie vor eines der integersten, sympathischsten Aushängeschilder der Melodycore-Szene und werden diesem Ruf mit "Taste The Posion" voll gerecht.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 35:41 / Melodycore

Michael Streitberger


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