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Kane

Fearless

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„Man muss das Leben mit Leidenschaft leben“. Diese Aussage stammt von einem Menschen, der gerade persönliche Erfahrungen aus Verlust und Trauer zu verarbeiten hat. Doch genau diese Aussage verhilft ihm dazu der Trauer mit Liebe und eben jener Leidenschaft zu begegnen. Der Urheber dieses Satzes ist der Sänger der niederländischen Band KANE, die viel von diesen Thematiken in ihr bereits drittes Studioalbum „Fearless“ haben einfließen lassen, das in diesen Tagen unsere Plattenläden bereichert. Gelinde gesagt ist „bereichert“ fast noch ein Understatement, denn „Fearless“ ist ein Pop-album der Superlative, das seine bereits mit Platin ausgezeichneten Vorgänger „As long as you want this“ und „So glad you made it“ noch um Weiten in den Schatten stellt. Die Stimmung, die die Holländer erzeugen, schwankt stets zwischen melancholischem sinnieren (der opener „Go“ oder das verträumte „All I can do“) und mitreißenden Uptempo-rocksongs wie die Single-auskopplung „Something to say“, oder – mein persönlicher Favorit „Believe it“. Herz und Seele wird auf diesem Album ausgeschüttet ohne dabei etwa düster oder verbittert zu erscheinen. KANE (übrigens nicht verwechseln mit KEANE, die ebenfalls gehörig Melancholie mitschwingen lassen!) zaubern eine positive Kraft und Sichtweise der Dinge hervor, die sich über die gesamten 13 Tracks des Albums erstrecken. Eine Leistung, die man sonst nur Genregrößen wie LIVE zurechnen kann, ohne sie miteinander vergleichen zu wollen, trotz erkennbarer Parallelen. Auch nicht mit PEARL JAM, trotz des gleichen Produzenten. KANE generieren ihre eigenen Sphären in denen sie die Musikliebhaber an ihren innersten Reminiszenzen teilhaben lassen und dabei offen und ehrlich straighten Pop bescheren, der nicht zu unrecht schon mit einigen Awards versehen wurde. Einen Vorwurf des Kommerzes will ich an dieser Stelle nicht aufkommen lassen, dennoch endet die auf den Schluss zu ruhiger werdende Platte bereits nach 45 Minuten, wobei noch einmal das wundervolle „Love for the sake of life“ dominiert. Den Club-Remix der aktuellen Singleauskopplung als Bonustrack hätte es, wenn man das Gesamtbild betrachtet, allerdings nicht unbedingt gebraucht.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 49:14 / Pop

Uwe Wollein


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