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O´Connor, Sinéad
Throw Down Your Arms
Also um ehrlich zu sein: Ich dachte nicht, dass Sinéad O´Connor so wirklich Sellfish-affine Musik ist. Allerdings hat die Irin schon ein ums andere Mal bewiesen, dass sie eine außergewöhnliche, wandlungsfähige Musikerin ist - zuletzt mit ihrem "Collaborations"-Album. Und sicherlich ist „Nothing Compares To You“ noch heute eine der bewegendsten Songs (auch wenn er von Prince geschrieben war) und zum genialen One-Shot-Video verdrücke ich mir auch weiterhin eine Träne. Das Ganze ist aber schon unglaubliche 15 Jahre her und die Zeit nach so einem Hit kann auch eine schwere sein. Und so hat sich die heute 38-Jährige als Ausgleich und Auszeit intensiv mit Roots Reggae Musik beschäftigt und das neue Album ist ein Ergebnis davon. Das lang angekündigte Album "Throw Down Your Arms" wurde in den bekannten Tuff Gong Anchor Studios in Kingston/Jamaika aufgenommen und umfasst eine Sammlung von Roots Reggae Songs, die Sinéad O´Connor in den letzen Jahren inspiriert und bewegt haben. Die Produktion übernahmen die ebenso legendären Sly Dunbar und Robbie Shakespeare, und eine Reihe von Musikern die schon bei den Originalaufnahmen der Titel mitgewirkt haben halfen auch diesmal beim authentischen Sound. Und so ist "Throw Down Your Arms" eine gelungene Interpretation von teils bekannten Reggae-Songs (u.a. „War“ von Bob Marley), die unter Einfluss der wirklich unglaublichen Stimme der Irin zu einem echten Hörerlebnis werden. Selbst für Reggae-Skeptiker werden die Songs zu bewegenden, teils persönlichen Kunstwerken mit O´Connor-Aura, die mindestens so zerbrechlich wie schön sind. Und durch starke Songs wie „He Prayed“, „Curly Locks“ oder "Untold Stories" habe ich mich gerne eines besseren belehren lassen: Sinéad O´Connor ist hier genau richtig - ein überraschendes und eindrucksvolles Album.
/ Spielzeit: 47:27 / Reggae
Bastian Streitberger
