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Black Dice

Broken Ear Record

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Nach den ersten Hördurchläufen läßt sich mit Sicherheit festhalten: kein anderes Genre eignet sich so gut zur Avantgarde wie Elektronik. Und kaum eine andere Band eignet sich dafür so gut wie Black Dice. War „Creature Comforts“ noch entspannt, lässig, so ist das neue, dritte Album „Broken Ear Record“ ein anstrengendes Soundgemisch.
In den sieben Songs läßt sich gar kein, aber auch wirklich gar keine Songstruktur entdecken. Das wirft per se schonmal 89% der Zuhörer um und verkrault sie. Wenn der Rest allerdings sitzen bleibt, wird er ein Album entdecken können, das durchaus seine Berechtigung hat. Vor dem man unter künstlerischen Aspekten den Hut ziehen muss und ganz tief verbeugen. Alles andere verliert allerdings seinen Anspruch. Auch die sogenannte Tanzbarkeit, von denen in den Magazinen immer wieder geschwafelt und schwadroniert wird, hält sich hier in Grenzen bzw. pendelt sich gegen nullkommanull ein. Wenn Musik ein Werkzeug ist, um Stimmungen einzufangen, umzuwandeln und auszugeben, dann muss man vor den Herren Aaron, Björn und Eric Angst haben. Sie haben den perfekten Großstadtlärm auf Konserve gepresst und dabei ein Album aufgenommen, das sich nicht mehr aus den beiden Polen alt vs. Neu, Mensch vs. Maschine generiert, sondern nur noch aus Maschine vs. Maschine, Neu vs. Avantgarde. Dass dabei trotzdem geniale Menschenköpfe hinter dem ganzen stehen, macht es spannender. Und auch ein wenig unbegreiflicher.
Kein Kaufzwang also. Nichtmal eine Kaufempfehlung. Eher eine Warnung. Vor dem großen Unbekannten.....!

Bewertung: 5 von 10 Sternen / Spielzeit: 38:57 / Avantgarde-Elektronik

Robert Heldner


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