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Tea Party, The

Seven Circles

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Von einer gemütlichen Teeparty sind die drei Kanadier mit ihrem mittlerweile siebten Studioalbum entgegen ihres Bandnamens denkbar weit entfernt. Kraftvoller und direkter denn je beugen Sänger Jeff Martin, Bassist Stuart Chatwood und Drummer Jeff Burrows im 15. Jahr ihrer Karriere Altersmüdigkeit vor. Das eröffnende Songdoppel "Writing's on the Wall" und "Stargazer" macht die Neuausrichtung deutlich: bassbetontes Riffing und Refrains mit immensem Wiedererkennungswert prägen die Musik der Tea Party im Jahr 2005. Die in ihrer Heimat mehrfach preisgekrönten Musiker haben sich in den vier Jahren seit Erscheinen des Vorgängerwerkes "The Interzone Mantras" von den ihnen zugeschriebenen Trademarks konsequent freigeschwommen: die typischen orientalischen Soundspielereien wurden auf ein Minimum reduziert, Keyboardklänge ebenfalls nur noch sehr gezielt und effizient eingesetzt. Die elf Tracks kommen so meist direkt auf den Punkt und steuern - von Gitarre wie Schlagzeug getrieben - ohne große Umwege nach vorne. Doch keine Angst: Wer genauer hinhört, wird dennoch die fein eingewobenen Details erkennen. Denn jene verstecken sich auf "Seven Circles" selbst hinter den Sabbath-lastigsten Passagen noch recht geschickt. Genau so, wie man sich im Lager der Band das Recht heraus nimmt, bei Bedarf einmal wieder richtig poppig zu klingen. Das fabelhafte Produzentenduo Gavin Brown (u.a. Billy Talent) und Bob Rock (Metallica...) packte das von der ersten bis zur letzten Minute überzeugende Werk schließlich in einen perfekten, erdigen Sound. Unter dem Strich bleibt festzuhalten, dass sich The Tea Party diesmal vor allen Dingen sehr fokussiert darauf konzentriert haben, was sie wirklich können: Ganz große Rocksongs schreiben, die unabhängig von jeglichen Trends bestehen und klischeebeladene Untiefen selbst im Falle balladesker Klänge ("Oceans") konsequent umschiffen. Ich hoffe, diese Leistung wird dank der Federführung des fähigen "Inside Out"-Labels auch hierzulande wieder honoriert.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 45:09 / Rock

Michael Streitberger


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