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Shark Soup

Fatlip Showbox

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Erlangen Rockabilly City? Naja, ganz so einfach ist es doch nicht. Shark Soup aus der fränkischen Studentenmetropole mussten einen weiten Weg gehen, um ihren Debüt-Longplayer in angemessener Form an das Flammenhemden-Publikum zu bringen. Nach Auftritten mit den Nekromatix, Turo A.C.s oder Peter Pan Speedrock sowie einigen Kleinstveröffentlichungen (u.a. via Berlins Knock Out Records) wurde "Fatlip Showbox" in Nürnberg aufgenommen. Um die Veröffentlichung - hier sollte ein kleiner Tusch erklingen! - kümmert sich weltweit das Kultlabel BYO Records, während man für den europäischen Markt die (ebenfalls überaus renommierten) Kollegen von Kung Fu Records gewinnen konnte. Aber wird das Material dieser Furore gerecht? Absolut! Denn das aus Chrissie Jany (Gitarre, Gesang), Carl Lee Kay (Upright Bass) und Schlagzeuger Stephan bestehende Trio fährt einen absolut authentischen Sound. Tracks wie "Fighting '59" reißen mit, stecken voller kleiner Spielereien und dürften Rock-, Punk sowie (danke, Dick Brave...) Pop-Publikum gleichermaßen auf ihre Seite der Bühne ziehen können. Klar dienen die Stray Cats, wie so oft in diesem Genre, als musikalischer Haupteinfluss. Aber erstens gibt es weißgott schlechtere Referenzen und zum anderen sind Shark Soup durchaus auf dem Weg, die Rezeptur für ein eigenes Süppchen zu entwickeln. Beispielsweise, wenn sie in "Burn the lights out" typische Genre-Trademarks in einen beinahe-Alternativerock-Hit integrieren. Dank jeder Menge Gäste, eingängiger Refrains und netter Ideen bleibt man über die 14 Tracks (inklusive des Europa-Bonus "Getaway Gun") durchgehend abwechslungsreich, wenn man auf den Spuren von Mad Sin das Erbgut von The Clash in den Rockabilly adaptiert. Leider muss ich mich schließlich noch als vermeintlich Unwissender outen: Der Name Shark Soup sagte mir als "beinahe-Nachbar" der Herren gar nichts - was sich mit "Fatlip Showbox" nachhaltig ändern wird. Starkes Album!

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 39:56 / Rockabilly

Michael Streitberger


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