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Royal We, The

Same

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Das passt zur Musik: Ex-Scumbucket Gitarrist Dylan Kennedy legt ohne großen Medienrummel den ersten Longplayer seines Projektes The Royal We vor. Dabei hat er selbiges im Zuge der durchweg positiven Reaktionen auf die Debüt-EP gleich kurzerhand zu einer kompletten Band aufgestockt. Was zunächst einmal dafür sorgt, dass der sehr reduzierte Sound von "A New Sunrise" inzwischen etwas dichter, keinesfalls aber überladen wirkt. Musikalisch dagegen hat sich nicht viel getan: Die gut produzierten Indie-Pop-Perlen glänzen mit durchweg feinen, simplen Melodien, für welche Kennedy wirklich ein goldenes Händchen zu haben scheint. Dabei überrascht es wenig, dass das Material durchaus als eine Art Scumbucket bzw. Blackmail "light" durchgehen könnte. Aus den Reihen selbiger gibt es nämlich auch einige Gastbeiträge. Zudem schauten für die Aufnahmen Georg Brenner (Urlaub In Polen) sowie Phillip Tielsch (Von Spar) vorbei und setzten feine Akzente auf dieser guten halben Stunde. Das selbstbetitelte Debüt wurde von allen Beteiligten offenbar mit leichter Hand eingespielt, obwohl sich hinter den zehn Kompositionen doch einige Liebe für's Detail verbirgt. Wenn man dabei als Rezensent trotzdem nicht zu Superlative greift, liegt das vielleicht in der Natur der arg unprätentiösen Musik. Aber nicht falsch verstehen: The Royal We spielen eingängige, schöne Gitarrenmusik, die mich neben Grandaddy einmal mehr an die entspannten Tracks aus der Feder von Blur erinnert. Allein das letzte Quentchen Eigenständigkeit fehlt noch, um diese durchweg sympathische Platte endgültig zu veredeln. Wen das - was durchaus legitim wäre - jedoch nicht stört, der kann mit Songs wie "A thousand dollies", "This song for me" oder dem schwelgerischen "Day of the Dragon" richtig glücklich werden.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 36:06 / Indiepop

Michael Streitberger


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