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Club Killers

Two Nights With...

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Ihr kennt die Club Killers nicht? Eventuell habt ihr einen Teil der 15-köpfigen schwedischen Formation aber sogar schon live gesehen, mit noch größerer Wahrscheinlichkeit jedoch gehört. Nämlich als Backing Band von Moneybrother, in welcher die Club Killers Frontmänner Gustav Bendt und Viktor Brobacke ihr Unwesen treiben. Auf "Two nights with..." allerdings lässt man große Gestik zugunsten von tanzbaren Rhythmen außen vor. Die Club Killers feiern über 15 Tracks und eineinviertel Stunden Coverversionen klassischer Reggae-, Ska- und Rocksteady-Tunes mit einer Hingabe, die beeindruckt. Dass der Norden so ekstatisch rockt, war selbst nach dem Erfolg der skandinavischen Rockschwemme nicht abzusehen. Als gäbe es lange Winter und daraus resultierende Depressionen gar nicht, tanzt man sich durch Kompositionen von Herbie Hancock über Morrisey (!) bis hin zu Klassikern wie "Lonely Night" . Allein die Bläsersektion der Club Killers umfasst sieben Mitglieder; fünf verschiedene Sänger und eine dreiköpfige Rhythmussektion sorgen für ununterbrochen swingende Hüften. Die Aufnahmen entstanden im Stockholmer Club "Debaser", der regelmäßig von den Killers beehrt wird. An den beiden zu hörenden Abenden gab sich zudem die creme de la créme der nordischen Popszene die Klinke in die Hand. Darunter sind unter anderem Anna Maria Espinosa, Magnus Carlsson und natürlich (gleich zwei mal) Moneybrother' Anders Wendin himself, welche die Show um ihre charakteristische Präsenz bereichern. Durch die schwedische Ansagen bekommt das ganze für den Hörer einen noch obskureren Touch; doch nicht nur Linernote-Verfasser Kevin Rowland von den Dexys Midnight Runners dürfte angesichts der mitreißenden Töne schlichtweg kapitulieren: Die Club Killers mögen Schweden sein und beinahe ausschließlich Coverversionen spielen - In ihrem Sound steckt so viel Herzblut, dass es an der Authentizität keinen Zweifel geben kann.

-- / Spielzeit: 73:38 / Rocksteady

Michael Streitberger


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