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One Two Three Four
Who's Goin' Down
One Two Three Four sind eine Progressive-Rock-Formation auf den Pfaden von King Crimson und Genesis. Kleiner Scherz. Die Band spielt natürlich, wie sich das bei so einem Namen auch nicht anders denken lässt, simpelsten Garagerock klassischer Machart. Und wäre damit vielleicht so unscheinbar, dass außerhalb einschlägiger Kreise niemals jemand vom Debüt "Who's goin' down" Notiz genommen hätte. Stattdessen aber klebt auf der CD ein Aufkleber, dessen Inhalt schon für Aufmerksamkeit sorgen dürfte: "Bekannt aus dem Kinofilm 'Keine Lieder Über Liebe' mit Heike Makatsch und Jürgen Vogel", steht darauf. Doch keine Angst, trotz dieser extremen Form von Namedropping geht es hier nicht um das große Geld. Sympathischerweise veröffentlicht das Hamburger Label 'Molotow' One Two Three Four beispielsweise mit Hilfe des Underground-Vertriebs 'Broken Silence' "strictly independent". Apropos Hamburg: Nicht nur, dass die Band selbst aus der Hansemetropole stammt. Die Filmband Hansen besteht auch noch aus diversen Bekanntheiten der Grand Hotel Van Cleef-Szene. An den Reglern bei diesen zwölf Tracks saß zudem mit Gregor Hennig der Sterne-Produzent. Und auch das Mastering wurde von einem Quasi-Prominenten übernommen, der sein Gehör bereits für Franz Ferdinand arbeiten ließ. Viel geholfen hat es nicht: "Who's Goin' Down" ist ein Album geworden, welches einfach zu selten aus dem Durchschnitt hervorsticht. Zwar versteht man es durchaus, authentische Tracks mit schönen Harmonien zu schreiben ("And he knows"). Die Mischung aus guter alter Beatles-Schule und Robocop Kraus'scher Hipness zündet jedoch einfach zu zaghaft. Besser gefällt die Musik, wenn sie weg vom simplen Rock'n'Roll in Richtung Dramatik tendiert. Und vor allen Dingen dann, wenn - wie im Song "Fools" - vehement mit Orgel gearbeitet wird. Eine gute Zeit lässt sich mit One Two Three Four abgesehen davon aber allemal haben. Und spätestens bei "You're Ugly", welches im Film wohl eine Schlüsselszene untermalt, bin ich dann trotz erwähnter Kritikpunkte versöhnt.
/ Spielzeit: 44:20 / Garagerock
Michael Streitberger
