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Neon Blonde

Chandeliers In The Savannah

neonblonde

Über die Daseinsberechtigung der Blood Brothers muss nicht diskutiert werden. Es braucht eine kaputte Band, die sich auf der Bühne Instrumente ins Gesicht schlägt und jegliche Hörgewohnheiten über den Haufen fährt. Warum es aber noch mal so eine Band als Seitenableger von den Blood Brothers geben muss, darf gerne hinterfragt werden. Quitscheente Johnny Whitney bombardiert zusammen mit Mark Gajadhar den Hörer mit allem, was beim letzten Blood Brothers-Ausflug ins Land des Wahnsinns noch übrig geblieben ist. So finden sich auf „Chandeliers In The Savannah” jede Menge Piano-Parts, etwas Elektronik und vor allem Unmengen an tanzbaren Rhythmen. Die größte Enttäuschung ist dabei aber, dass Whitney auch diesmal kreischt und quiekt wie ein abgestochenes Schwein. Da seine Stimme mehr als charakteristisch und auf Dauer selbst für den geübtesten Hörer definitiv anstrengend ist, ist es verwunderlich warum dieses entscheidende Detail missachtet wurde. Neon Blonde ähnelt letztendlich nur wegen dieser Gemeinsamkeit den Blood Brothers, allerdings ist diese entscheidend. Abgesehen von Mickey Mouse gibt es aber jede Mneg Interessantes zu entdecken auf diesem Album-Quickie. „Headlines“ zum Beispiel oder das auf den Punkt gebrachte „Crystal Beaches Never Turned Me On“. Vor allem dann wenn Whitney etwas ruhiger agiert wird es spannend, einfach zu verdauen sind die elf Songs trotzdem nicht. Letztlich bleibt festzuhalten, dass die Chance auf ein großartiges Album verspielt wurde, denn genügend Ideen sind offensichtlich vorhanden, jetzt müsste nur noch am Bandprofil gefeilt werden, denn ein weiteres Album mit diesen Vocals hält kein Mensch aus.

Bewertung: 6 von 10 Punkten / Spielzeit: 34:35 / Noise-Pop

Sebastian Gloser


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