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PJDS
Suits You
Schwer zu beschreiben, was die beiden Belgier um PJDS mit ihrem zweiten Album „Suits You“ hier abliefern: Nämlich eine schön verschrobene Mischung aus Pop und Rock, die sich mindestens so gitarrenzerrend wie rührig rockend einen Platz in den Gehörgängen erschleicht. Über allem dominiert das vielseitige Stimmorgan von PJDS-Kopf Pieter-Jan De Smet, der sowohl in den hohen Lagen von balladesken Mid-Tempo-Stücken („No Spurise“) überzeugt, aber gerne auch fast country-esk den lässigen Rock-Song raushängen lässt. Es ist sowieso eine ganz eigene Vorstellung von Musik, welche die beiden Belgier hier vertreten: Leise tretend und doch mitreißend dynamisch, dabei etwas kopfige Arrangements und dennoch einfach genug um direkt unter die Haut zu gehen. Madrugada und Johnny Cash tauchen ganz kurz in meinem Referenz-Film auf, verstecken sich aber ganz schnell wieder hinter dem Vorhang aus Pop, Sound-Spielereien und glamouröse Rock-Parts. Vielleicht liegt es auch an der Art wie „Suits You“ entstanden ist: Bereits 2003 wurden die elf Tracks innerhalb von sechs Tagen geschrieben, dafür aber in weiteren zehn Tagen fertig gemixt. Herausgekommen ist ein wunderlich-eingängiges Gesamtkonzept an Pop und Rock, stark reduziert auf seine Kernelemente, getragen durch jazzig anmutende Bassläufe, Pianobegleitung und Percussions. Die ebenfalls eher hintergründigen Vocals schaffen gerade auf der zweiten Hälfte des Albums eine ganz eigene Atmosphäre: Bei „Crumbling Beauty“ kommt fast Unplugged-Stimmung auf, während der letzte Song „Mood Like Old Paint“ genauso klingt wie er heißt. Getragene Gitarren, staubtrockene Vocals und entfernte Alt.Country-Anleihen begeistern im besten Stück des Albums. Eine erstaunliche Mischung, aber auch umwerfend gut.
/ Spielzeit: 44:01 / Rock
Bastian Streitberger
