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Prodigy, The

Their Law - The Singles 1990-2005

theprodigy

Das waren noch Zeiten 1996, als Prodigy mit „Firestarter“ mit einem kompromisslosen Video ins Musikfernsehen und die Charts krachten. Gerade erschloss sich die Welt des Gymnasiums, Mitschüler begannen auf der Schultoilette zu rauchen und Techno war gerade ein ganz großes Schlagwort. Neben The Offspring oder Greenn Day interessierte man sich auf einmal auch für elektronische Sachen wie Faithless und eben The Prodigy. Wer war dieser Wahnsinnige der durch dunkle Kellergewölbe tanzte. The Prodigy durchbrachen Hörgewohnheiten und mit dem Skandalvideo zu „Smack My Bitch Up“ auch gleich noch alle Sehgewohnheiten. „Breathe“ stand dem ganzen in nichts nach und das Album „The Fat Of The Land“ war in aller Munde. Radikal und trotzdem mainstreamtauglich. Ein Tänzer, ein rappender Punk, dahinter Liam Howlett und das ganze zur Primetime auf allen großen Festivals. Keine Frage The Prodigy waren damals big in everywhere. Wer die Band allerdings heute ist, weiß niemand mehr so genau. Das letzte Album „Always Outnumbered, Never Outgunned“ kreierte Howlett in Eigenregie und war im Vergleich zu früherern zeiten ein gewaltiger Flopp. Zwar packte einen immer noch dieser wahnsinnige Bass, der zum Beispiel bei „Spitfire“ aus den Boxen schallte, aber keine Frage: The Prodigy hatten die Weiterentwicklung verpasst und nervten inzwischen mehr als zu unterhalten oder zu schocken. Bedeutend dafür auch, dass die vorausgegangene Single „Baby’s Got A Temper“ auf dieser Single-Collection nicht vertreten ist. Ein echter Rohrkrepierer und besonders für Fans eine herbe Enttäuschung. Nach 15 Jahren bandgeschichte gibt es jetzt den Status Quo und die Vergangenheit auf CD. Neben den genannten und allseits bekannten Hits, gibt es Kracher wie „Out Of Space“ oder „No Good“ zu hören. Eine tolle Sammlung, zumal viele Singles weit weniger Aufmerksamkeit bekommen haben, als zum Beispiel „Firestarter“. Die Singles 1990 bis 2005 erscheinen als nettes Digipack mit einem Spitzenbooklet voller Fotos. Obendrauf gibt es eine zweite CD mit Raritäten, Remixen und Livestücken. Interessantes Material paart sich hier mit eher nervtötenden und überflüssigen Aufnahmen. Eine DVD gibt es zum Jubiläum natürlich auch: Darauf enthalten sind alle Musikvideos, ein Konzert von 1997 in der Brixton Academy und natürlich einiges an Bonusmaterial. Braucht man vielleicht nicht alles, aber zumindest einen Teil davon und wer weiß vielleicht werden The Prodigy auch in Zukunft noch einmal interessant.

-- / Spielzeiten: 72:38 (CD1) 77:59 (CD2) / Electro

Sebastian Gloser


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