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Lagwagon
Resolve
Von Lagwagon erwarte ich nicht mehr oder weniger als einfach so weiter zu machen, wie sie es seit über 15 Jahren tun. Sicher ist und bleibt „Hoss“ das Über-Album der Band, das sie nie wieder erreichen werden. Aber davon haben sich Lagwagon nie beeindrucken lassen, und die kongeniale Mischung aus Punkrock und melodisch-dynamischen Rocksongs haben die Fünf aus Santa Barbara einfach im Blut. So auch beim neuen Album „Resolve“, dem ersten Studioalbum nach zwei Jahren Kreativpause, einem Release in Fatwrecks´ „Live In A Dive“-Reihe und Joey Cape´s „Acoustic“-Split-Album. Allerdings entstand „Resolve“ unter ganz anderen, schicksalhaften Vorzeichen als zu Zeiten der Vorgängeralben: Anfang des Jahres starb Derrick Plourde, der erste Drummer in der Lagwagon-Originalbesetzung. Unter dem Einfluss dieses tragischen Verlustes und als Widmung an Derrick wurde das neue Album innerhalb weniger Monate geschrieben, aufgenommen und abgemixt. Vielleicht ist es auch deshalb etwas reservierter ausgefallen, zwar emotional fixiert aber glücklicherweise dennoch mit dem Lagwagon-eigenen Gespür für melodisch-dramatische Punkrocksongs. Sicher keine Neuerfindung ihrer selbst, eher eine weiteres Stück in der langen Reihe an hochqualitativen Releases wie „Blaze“ oder mit Abstrichen „Double Plaidinum“. Auch auf „Resolve“ gibt es wieder absolute Lagwagon-Klassiker wie etwa „Automatic“, das vor den Bühnen da draußen sicherlich bald mitskandiert werden dürfte - die Tour zum Album ist übrigens für Januar angesetzt. Aber auch Songs wie „Sad Astronauts“ oder „Infections“ tragen wieder das ansteckend melodische Lagwagon-Virus in sich, für das das Quintett so berühmt-berüchtigt ist. „Days In New“ bildet den Abschluss und ist zugleich die Widmung an Derrick („You changed my life / I´m sure you knew / I´ll never forget“) ohne den Pathos zu überanstrengen - auch nicht im nachfolgenden akustisch gehaltenen Hidden Track. Von dieser Emotionalität mal abgesehen ist „Resolve“ eine gute Punkrock-Platte, aber auch wieder ein überdurchschnittliches Lagwagon-Album.
/ Spielzeit: 39:49 / Punkrock
Bastian Streitberger
