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Cougars

Pillow Talk

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Die Cougars beschreiben sich selbst als Rock-Band, die Rock-Musik macht. Nun, nicht gerade sehr einfallsreich, trifft die Sache aber dennoch ziemlich genau: Denn das brodelnde Pack aus acht Leuten präsentiert auf ihrem zweiten Album „Pillow Talk“ eine mitreißende Mischung aus Rock, Punkrock-Attitüden, Metal-Anleihen und gezielten Bläser-Einsätzen. Hört sich schwer nach Identitätskrise an, was aber beileibe nicht auf die Cougars zutrifft: 10 handfest rockende Songs, deren Grundelemente der mächtige Gitarren-Wall mit Drum-Gewitter sind, die aber melodisch wertvoll von Keyboards, Trompete und Saxophon gesäumt werden. Zusammengehalten wird alles von der nicht minder bedrohlich wirkenden Stimme von Cougars-Kopf Matthew Irie, der sich gleichsam dynamisch-schizophren durch „Pillow Talk“ schreit. Man soll es nicht glauben, aber heraus kommt dabei eine unglaublich packende Mischung, die man nur schwer einer gerechten Referenzliste zuordnen kann. Wer aber in Schubladen denken will, bekommt auf dem Info-Sheet Bands wie Rocket From The Crypt oder Bottom 12 genannt - damit muss jetzt jeder selber umgehen können. Abseits davon bringt „Pillow Talk“ aber mächtig Spaß, da vor allem die Bläsereinsätze für Auflockerung und tatsächlich melodische Parts bei diesen Rock-Brettern sorgen. So abgefahren gute wie inhaltlich leicht begreifbare Tracks im Stile von „Shitstorm“ mit seinen ausufernden Performances gehören in jedem Fall zur besten Party-Unterhaltung in diesem Jahr. Sicher fordern die 10 Tracks auch eine Menge Aufmerksamkeit, konzentrierter Rock´n´Roll für das unterhaltungswütige Volk eben. Nach der zweifelhaft kreativen Selbsteinschätzung ihres Musikstils dürfen sich die Cougars allerdings über folgenden Kommentar nicht wundern: „Pillow Talk“ rockt! Und zwar wie Sau.   

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 44:25 / Rock

Bastian Streitberger


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