Wegweiser durch sellfish.de

independent online music  |  info@sellfish.de

Rogue Wave

Descended Like Vultures

RogueWave

Und wieder einmal wird das Label Sub Pop seinem Begriff gerecht und ist nicht nur eine Maschinerie, die Platten veröffentlicht, sondern eben wirklich ein Label, also eine Marke, ein Qualitätsstempel. Nirvana in den Anfangstagen, heute die Schrammelkönige The Thermals und dazwischen jede Menge wunderbarer Indiepop. Es lässt sich einfach keine schlechte Band ausmachen, das haben in letzter Zeit erst wieder die Constantines und Wolf Parade bewiesen. Rogue Wave knüpfen da an, sind aber eigentlich keine wirkliche Band, vielmehr ist es die Band von Querdenker Zach Rogue. Hörbar ein Mann in der Singer-Songwriter-Tradition, basieren die meisten Songs auf „Descended Like Vultures“ doch auf einem akustischen Grundgerüst. Und tatsächlich würden wohl die meisten Songs mit einer ganz schlichten Kombination aus Gitarre und Gesang funktionieren, doch Rogue hat es dabei nicht belassen, sich Mitmusiker gesucht und den Songs mehr Tiefe verliehen. Zahlreiche Arrangements füllen nun die Songs, geben ihnen eine Tiefe und oft noch mehr Melodie. Freunde des verschrobenen Gitarren-Pop à la The Shines (übrigens auch Labelkollegen) werden hier ihre wahre Freunde haben. Mal Hochglanzpop („Publish My Love“, „Love’s Lost Guarantee“), kauziger Folk-Walzer („Bird On A Wire“) oder reduzierte Überballade („Temporary“), das hört sich alles ganz schön toll an. Rogue Wave kennen fast keine Grenzen und das ist gut so, denn damit bietet die Band dem Hörer eine große bunte Spielwiese voller toller Ideen. Herzergreifend kommt so mancher Song daher und würden das alle dieser elf Kleinode tun, dann wäre „Descended Like Vultures“ vielleicht die Platte des noch jungen Herbst.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 40:10 / Indie

Sebastian Gloser


ERROR!