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COEM

Happiness Etc.

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COEM, besser: “Coin Operated Entertainment Machine”, sind eine belgische Band. Und belgische Bands haben ja gemeinhin einen an der Waffel. COEM auch. In Hasselt, einer Stadt irgendwo in Belgien, hat sich eine kleine Musikerszene in einer stillgelegten Gelatine-Fabrik niedergelassen und musiziert munter drauflos. COEM auch. Da wird gefrickelt, gejammt, gerockt und geschoben, dass es eine verwirrende Freude ist. „Wizzel Wo“, das erste Album, und „Bandwi(d)thconsiderations“, das zweite Album, waren zumindest schonmal Gewinner der besten Albumtitel ever. Jetzt, mit „Happiness etc.“ (auch so ein schöner Titel), toppt man die eigene Spielfreude, indem man das Gewürz hinzufügt, was in der Musikszene als .... pssst, Geheimnis .........gilt: Melodien. Dass jetzt aber keiner Angst bekommt, COEM sind immer noch eine belgische Band. Und wie man es zum Beispiel von dEUS gewohnt ist, werden Songs nicht einfach so dahingerotzt wie in England. Oder verkrampft dahingespielt wie in Deutschland. Nein, in Belgien macht man Musik für Freunde der Chill-Out-Zonen und After-Work Partys. In diesem Falle ist das aber gar nicht mal böse gemeint. Es ist einfach so. Zu Titeln wie „Ghosts outside“ lässt es sich eben prima langlegen. Mit den Texten verhält es sich ähnlich: immer in Waage mit der Musik. „Remember / if you need to go down / Always make sure you are going down in Style“. Warum auch nicht? Auch das braucht die Musikszene: Bands, die sich nicht verrückt machen lassen von all den bedeutungsschwangeren Experimentalkollektiven wie Mars Volta. Nein, man kann auch entspannt Musik machen. Im sitzen. Und COEM haben das verinnerlicht. Dann kann ein Song wie „Count your blessings“ ruhig mal ins Tool-hafte abgleiten, den Style bewahrt man sich. Für jemanden, der gern bedeutungsschwangere Musik mag, ist das alles nichts. Aber für diese Menschen ist sie ja auch nicht gemacht. Das weiss man in Belgien, in Hasselt, in der Gelatine-Fabrik. Und es wird mit einem Achselzucken hingenommen ......

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 35:18 / Experimental

Robert Heldner


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