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Briefs, The

Steal Yer Heart

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The Briefs statuieren auf ihrem neuen, mittlerweile vierten Album wieder ein Exempel für gelebten Punk'n'Roll. Dafür sprechen schon die nüchternen Umstände: Zwölf Songs mit einer Spielzeit unter 30 Minuten und Titeln wie "Genital general" lassen wohl keine Frage offen. Es geht um Punkrock, der nicht viele Akkorde und noch weniger Worte braucht, um beschrieben zu werden. Stilistisch zwischen The Hives, den New Bomb Turks und einer kleinen Prise Randy gelegen, hätten sich The Briefs längst eine größere Popularität verdient. Doch an Resignation scheinen Steve E. Nicks, Daniel J. Travanti, Chris Brief und Stevie Kicks (der nun anstelle von Bassist Lance Romance mit am Start ist) nicht wirklich zu denken. "Steel Yer Heart" könnte angesichts seiner ungestümen Spielfreude stattdessen locker als Debütwerk einer Punkband aus den späten Siebzigern durchgehen - von genau dort kommt nämlich, ähnlich wie bei den genannten Referenzbands, die eigentliche Inspiration. Buzzcocks, The Damned oder die Adverts haben deutliche Spuren im Songrepertoire der Briefs hinterlassen. Doch wer braucht solche Vergleiche? Smarte Hits wie "Move too slow", das von Bläsern nach vorne getriebene "Stuck on you" oder "Getting hit on at the bank", eine schicke Abrechnung mit dem Musikerdasein, schüttelt eben kaum jemand so mühelos aus dem Hangelenk wie die Herren aus Seattle - die sich die Sänger-Frage übrigens auch weiterhin scheinbar willkürlich untereinander aufteilen. Und mit "Steel Yer Heart" tatsächlich kaum ein Lebensorgan einschlägiger Genrefreunde unbeeindruckt lassen werden.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 28:40 / Rock'n'Roll

Michael Streitberger


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