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Babyshambles

Down In Albion

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 “We're on the one road / Maybe the wrong road / It's the road to fuck knows where / We're on the one road / Maybe the wrong road / But we're together now so I don't care” Im “Loyality Song” schreibt Peter Doherty nieder, was man irgendwie sowieso schon geahnt hatte. Der junge Kerl ist verliebt. Nicht nur in Kate Moss, das wusste man ja schon. Nein, irgendwie auch in sich selbst. Dass jetzt endlich das Babyshambles Debüt erscheint, ist trotz der kindlich-naiven Selbstzerstörung kein Wunder: der junge Mann ist eben verliebt. In den Exzess, in die Frauen, in die Musik. Vor allem in die Musik. Das hört man immer wieder, ganz besonders aber im „Loyality Song“. Was für ein wundervolles Stück! So, als hätte es The Clash, die Libertines, nie gegeben. Und auch wenn sich die Musikjournalisten dieser Tage immer gleich beeilen zu erwähnen, das ganze Album sei ja noch gar nicht fertig, das seien alles nur Skizzen, dem kann der „Loyality Song“ nur entgegnen: „Was wisst ihr schon?“ „Down in Albion“ ist auf unnachahmliche Art und Weise perfekt. Perfekt deshalb, weil sich jeder einzelne Song, von „La Belle et La Bete“ (Peter im Duett mit Kate Moss) über „Killamangiro“ bis „Albion“, durch die Gehörgänge stolpert und hängen bleibt. Jeder Einzelne. Und dabei trotzdem nicht an Charme verliert. Egal ob es die Reggea-Anleihen sind oder der ganz offenkundige Einfluss von Produzent Mick Jones und damit The Clash, immer wieder ist es Dohertys Stimme und sein Songwriting, die ihre eigene Duftmarke besitzen. Wie ein räudiger Straßenköter. Während man das Album hört kommt man dennoch nicht umhin, vor dem geistigen Auge jene Bilder und Geschichten aus der Klatschpresse zu sehen, deren sich auch die vermeintlich seriösen Musikmagazine immer wieder bedienten. Bei „Sticks & Stones“ etwa hat man das Gefühl, Doherty beim Koksen im Tonstudio direkt über die Schulter gucken zu können. Die Kunst ist es letztlich, das alles abzustellen und sich den Melodien und Texten hinzugeben. Denn die sind großartig, erhaben, einzigartig, und, um das ganze zu einem Abschluss zu führen: tausendmal besser als die der Libertines!

Bewertung: 9 von 10 Sternen / Spielzeit: 1:03:48/ Rock'n Roll

Robert Heldner


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