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Duby, Heather

Come Across The River

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Heather Duby hatte ihr Debüt "Post To Wire" vor gut einem halben Jahrzehnt via Sub Pop veröffentlicht. Seitdem ist viel Zeit vergangen, in der die Sängerin aus Seattle nach dem Piano zwischenzeitlich die Elektronik für sich entdeckte. Doch auch dieser Leidenschaft gönnte sie nur vorübergehend ihre Aufmerksamkeit. Mit "Come Across The River" hat sie nun mit dem zweiten Album ihren wohl ureigenen Sound gefunden, in welchem Stromerzeugtes neben analogen Instrumenten nur noch eine gleichberechtigte Rolle spielt - und Duby selbstbewusster denn je agiert. Ein echter Glücksfall. Entstanden ist so nämlich eine stimmungstechnisch sehr eigentümliche Mischung aus Wärme und Kälte, in welcher Gitarre, Piano, spartanische Drums sowie Cello neben den Vocals die tragende Rolle spielen. Das Material atmet ungeahnte Schwermut, hat in seiner songwriterischen Tiefe beinahe beschwörende Wirkung. Der nur auf den ersten Blick monotone Opener "Make me some insomnia" zieht den Hörer schon in seinen Bann, spätestens im Refrain ist man dem Sound von Duby verfallen. Zwei Stücke weiter, bei dem von einer verwegenen Trompete unterlegten "The rare vavoom", befindet man sich bereits mitten in einem Sog. Während "Your blue shoes" bahnen sich die ersten Tränen an. Nach "The big dwindle" möchte ich Duby dann für die von ihr entworfenen Soundscapes in die Arme nehmen. Das von Steve Fisk (Nirvana, Soundgarden) famos produzierte Album präsentiert die unverzichtbarste female Singer-Songwriter-Endeckung seit Carina Round... welcher ein ähnliches Vegetieren im Underground hoffentlich erspart bleiben wird. Fazit: Pflichtprogramm für alle Abhängigen der Musik von Fiona Apple oder Siouxie Sioux.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 38:54 / Singer-Songwriter

Michael Streitberger


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