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Memphis

I Dreamed We Fell Apart

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Der Geschichte nach haben sich die beiden Köpfe hinter Memphis - Stars-Frontmann Torquil Campbell und sein Kumpel Chris Dumont - in einem Krankenhaus in Ägypten getroffen, als sie sich von ihrer Schlaftablettensucht erholt haben. Klingt absurd und ist nicht nachprüfbar, grundsätzlich aber auch völlig egal. Entscheidend ist nur, was daraus entstanden ist: nämlich ein Album, das auf den wunderschönen Namen „I Dreamed We Fell Apart“ hört und zwischenzeitlich leider nach Schlaftablette klingt. Auch wenn Memphis mehr Projekt als Band ist, den Vergleich zu den Stars müssen die beiden einfach erdulden, wenn der Querverweis schon überall und überdeutlich platziert wird. So verschieden ist die Musik auch gar nicht: sanfter Gitarrenpop und dazu elektronische Spielereien, nur eben ohne weibliche Nuancen und etwas weniger Schwung, so kann man sich das vorstellen, wenn Memphis die Studiotüren hinter sich schließen. Eine herausstechende Melodie wickelt einen bei „Into The Wild“ ein und bei „3:15 On The Last Day Of School“ regnet es im Hintergrund beständig, während ein letztes Donnergrollen verhallt. Gewitter gebannt auf Tonträger, nur das Gewitter in der Musik bleibt leider aus und so tummeln sich manche Songs eben gefährlich nahe an der Schlafgrenze. Dafür sorgt zum Beispiel die fast schon nervige Lounge-Chill Out-Stimmung bei „Hey Mister, Are You Awake?“. „Nein“, möchte man antworten, denn auch „East Van“ bringt einen nicht wieder zurück unter die Lebenden. „I Dreamed We Fell Apart“ ist ein schönes Album, fast schon zu schön, denn es fehlen die wirklichen Aufreger. „The Second Summer“ ist ein netter Song, genau wie das bereits erwähnte „Into The Wild“ oder „Love Comes Quickly“, aber das reicht nicht, um auf Albumlänge spannend zu bleiben.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 37:19 / Pop

Sebastian Gloser


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