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MISC - sellfish.de Beifang 12/05 | 03

Miscellaneaus: Genrekram*EP*Vinyl*MCD*Sampler*Demos*Soundtrack

Jede Woche neu bei sellfish.de: Sachen, die normalerweise unterzugehen drohen. Oft verdient und von manchen verachtet lassen sich in dieser Rubrik aber immer wieder auch echte kleine Perlen entdecken...

An Early cascade - dto. DEMO

Eigenvertrieb

OK, ich halte mich kurz: Denn was will man auch schon schreiben. Die Inspirationen sind eh bei jeder Band aus diesem Eck die gleichen. Sieht man schon, wenn man den Jungs beim Gig auf die Bandshirts schaut. Da finden sich The Bled, Underoath und Konsorten wieder. Klar. Aber was man bei diesem Gig noch erlebt, ist dagegen einzigartig. Eine richtig fette Rockshow. Wirklich mitreißend. Am beeindruckendsten wohl der Shouter/Sänger Maik, der auch die wenigen ruhigen Parts zusammen mit seinen Kollegen bravourös meistert. Nach der Live-Begeisterung ließ ich mir eine Demo-CD zuschicken. Und die ist im Kern natürlich auch sehr gut. Aber es ist eben leider nur eine Demo-CD. Da müssten richtig dicke Aufnahmen dahinter stehen um der Band gerecht zu werden. Für einen ersten Appetithappen reicht es aber vollkommen aus. Einfach mal die Songs auf der Homepage anchecken, die Promo-CD die ich hier habe ist eh eine der letzten. Im Januar will man mit dem neuem Drummer Maxi eine EP aufnehmen. Und das könnte groß werden, denn An Early Cascade haben mehr als nur ihre Hausaufgaben gemacht. Wer auf modernen Emo steht, der ist hier goldrichtig. Zumindest, wenn er eine deutliche Screamo-Affinität an den Tag legt. Denn die Jungs geben richtig Gas!
Bewertung: 6 von 10 Sternen / 30:07 / emocore / anearlycascade.de
Sebastian Zapf

Dalles, The - All Goes Down SINGLE (7”)

Siluh Records

Es gibt Menschen die finden so ziemlich alles aus Bayern was im Querschnitt von Indie und Pop liegt uninteressant, zu sehr dem glatten Pop zugewandt. Die schießen sich dann schnell auf Bands wie Crash Tokio, frühe Miles oder Slut ein und kritisieren fortan alles, was südöstlich von Frankfurt auf Band gepresst wird. Zu wenig Ecken und Kanten, zu zuckrig süß. Das mag zwischendurch zwar mal ein berechtigter Kritikpunkt sein, am Ende kommt es aber darauf an, ob die Musik belanglos ist oder berühren und mitreißen kann. Durch The Dalles werden sich genau diese Menschen bestätigt fühlen, andere werden dagegen verzückt mit den Augen rollen. Bei diesem Quintett sind unter anderem Pesse (Gesang) und Seppes (Schlagzeug) am Werk und die kennt man ja bereits von Crash Tokio. The Dalles gibt es auch nicht erst seit gestern, wahrgenommen haben das Quintett aber bisher noch viel zu wenige. „All Goes Down“ sollte das ändern, denn besonders der Titelsong geht direkt ohne Umweg ins Herz. „All comes down to love when all goes down” heißt es da so treffend und verdammt nochmal, ja das berührt einen und nimmt einen direkt mit auf die Reise. „A Light Will Shine“ steht da in fast nichts nach und lässt die entscheidende Frage aufkommen: Wann kommt das Album?
Bewertung: 8 von 10 Sternen / 7:09 / indiepop / thedalles.de
Sebastian Gloser

Millboard Message, The - kill the bad news messenger

Digitalkunstrasen / Eigenvertrieb

Ich sage es wie es ist. Ich hab mich sehr gefreut, als ich die selbst gebrannte Scheibe der noch ohne Label dastehenden Millboard Message im Briefkasten fand. Schließlich hat mich das Bottroper Quartett mit „Cheap Tricks“ schon mal absolut weggeblasen. Ihrem absoluten Hit, der mich dank des ersten Digitalkunstrasen-Samplers vergnügt durchs Zimmer springen ließ. Und eben jener Song ist auch auf „Kill the bad news messenger“ enthalten. Zwei Monate später, durch zweifachen Bänderriss lahmgelegt muss ich sagen: Der Song geht immer noch steil. Auch ohne rumspringen. Dazu gibt es fünf weitere Songs, sowie Intro und ein Instrumental-Interlude. Aber das überzeugt dermaßen. Ich kann zwar nur erahnen, was das Cover bedeuten soll, aber gut sieht es trotzdem aus. Und wer jetzt tatsächlich noch fragt was The Millboard Message für Musik machen, dem sei gesagt, sie machen druckvollen, poppigen emocore mit melodien für millionen und kürzeren leichten hardcoreparts. Dabei haben sie sich deutlich von Bands wie Beloved oder Thursday inspirieren lassen. Wie so viele heutzutage. Trotzdem sind The Millboard Message besser als der Rest. Manchmal auch inklusive völligst hohem Hysteriegesang. Einmal im Ohr, geht der so schnell nicht wieder raus. Toll.
/ 27:29 / emocore / millboardmessage.de
Sebastian Zapf

LEFT.RIGHT.HERE.. - no bulldozer no DEMO

Mathildas

Jupiter Jones lassen das eigene Label Mathildas wieder aufleben - das ist schön. Im Januar wird es eine Veröffentlichung von Aurelia geben, im Frühjahr folgen dann die fünf Jungs von Left.Right.Here.., von denen man sich jetzt einen ersten Höreindruck verschaffen kann. Emopunk ohne wenn und aber. In eine Schublade kann man die Musik hier zwar leicht stecken, aber das ist ja auch nicht das Schlechteste, wenn man genau nach dieser Schublade sucht. Fünf Titel zwischen Energie und Melancholie. Klassische, aber deswegen nicht abgedroschene Emoriffs gepaart mit einigen nachdenklichen und vielen melodischen Momenten. Das macht Freude oder berührt, je nach Stimmungs- und Wetterlage. Raus in die Clubs möchte man sagen, denn dort wird diese Musik definitiv immer noch am besten funktionieren. Wenn dann die Fanbase da ist, darf man sich gerne noch mit Weiterentwicklung und mehr Eigenständigkeit beschäftigen, aber bis dahin ist noch Zeit. Wir warten auf den Frühling und darauf, dass die nächste Emoblüte aufgeht. Und jetzt Schluss mit kitschigem Pathos, Gitarren einstöpseln und los...
Bewertung: 6 von 10 Sternen / 14:42 / emopunk / leftrighthere.com
Sebastian Gloser


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