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Rucker, Ursula

Ma'at Mama

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Die immer so ernst wirkende Musikerin/Geschichtenerzählerin sowie diplomierte Journalistin aus Philadelphia kehrt mit ihrem dritten regulären Album zurück. Und wo der Vorgänger "Silver Or Lead" durch die vielen Kollaborationen abwechslungsreich aber auch ein wenig zerfahren erschien, klingt das neue Werk wie aus einem Guss. Dabei basiert das Material einmal mehr auf Texten mit social consciousness-Inhalten, deren Vertonung in Kollaboration mit den Nachbarn The Roots (auf mittlerweile drei derer LPs) seinen Ursprung fand. "Ma'at Mama" ist dagegen eher eine Gratwanderung zwischen Spoken Word und Jazz, denn ein HipHop-Album. Weshalb Ursula Rucker auch nicht allein als ein weiblicher M.C zu bezeichnen ist. Neben den unbestrittenen poetischen Qualitäten der Protagonistin ist es vor allem ihre eigenwillige, hypnotische Phrasierung, die den Hörer auch auf "Ma'at Mama" wieder in ihren Bann zieht. Egal ob gesprochen oder gesungen, es ist immer diese eindringliche Lyrik, die so Rucker-charakteristisch bleibt - und die in "Poon tang clan" auch mal offensiv in die (vermeindlich) eigene Szene schießt. Dass die Instumentals hinter den 15 Tracks weit mehr als synthetisches Beat-Geschustere beinhalten, dürfte darüberhinaus klar sein. Akustischer Bass, Bläser und Percussions afrikanischer Prägung wurden diesmal u.a. von Produzent Anthony Tidd perfekt mit elektrischem Sound fusioniert. So entsteht ein Flow im wörtlichen Sinne, der sich durch das ganze Album zieht. Und selbst dann nicht an Intensität verliert, wenn es in "Rant (Hot in here)" sogar einmal ein wenig funky wird. Mit "Ma'at Mama" hat die vierfache Mutter vielleicht endgültig die eigene Definition ihres Sounds gefunden. Der sicherlich alles andere als massentauglich bleibt. Wer aber im wahrsten Sinne des Wortes auf der Suche nach "deeper" Musik ist, wird in den nächsten Monaten nichts vergleichbares finden. Anspieltipp ist das unfassbar intensive "Black erotica".

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 55:50 / HipHop

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