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Most Serene Republic, The

Underwater Cinematographer

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Mit einem Wort: Wahnsinn. Nichts anderes fällt einem ein, wenn man The Most Serene Republic zum ersten Mal hört und nichts anderes kommt einem in den Sinn, wenn man „Underwater Cinematographer“ zum zehnten Mal hört. Wie heißt es so schön im Beipackzettel zu diesem Album: „The Most Serene Republic are the first signing to Arts&Crafts without a member of Broken Social Scene involved in the project, so you know they are something special.“ Und genau so ist das auch. Sechs junge, hyperaktive Kanadier aus der Nähe von Toronto tanzen uns mal eben so aus dem Nichts auf der Nase herum und verwursten dabei einfach mal alles was gut ist: den Wahnsinn von Broken Social Scene oder den Flaming Lips, den Pop-Apeal und die Vielseitigkeit von Stars oder die unantastbare Klasse von Indie-Größen wie Modest Mouse. Fans von all den genannten Bands, bitte zugreifen! Ein wandernder Flohzirkus mit Hummeln im Arsch, der uns noch viel Freude machen wird. Hierin findet sich allerdings auch der einzige Kritikpunkt, der „Underwater Cinematographer“ vor noch höheren Sphären zurückhält. Ideen sind so im Überfluss vorhanden, dass man sich manchmal wünscht, die Band hätte sich etwas zurückgenommen und das ein oder andere Detail ausgearbeitet. Aber The Most Serene Republic sind jung und haben noch lange genug Zeit ihren Stil zu perfektionieren und schließlich liegt der Charme der Platte auch irgendwie genau in diesem Chaos. Dieses ungehaltene Lospoltern, das Umherwerfen der zahlreichen Einfälle, mit denen Songs wie „Content Was Always My Favorite Colour“ oder „Where Cedar Mouns And Adverbs Walk“ zu absoluten Hits werden. „I think we all know the words“ wiederholt da der Chor zum Ende unaufhörlich, bis es einem in den Ohren schallt. Songs, die auf jedem Mixtape zum Gewinner werden und Geschmack beweisen; dafür sorgen alleine schon die obskuren Titel wie „You’re A Loose Cannon McArthur... But You Get The Job Done“ oder „The Protagonist Suddenly Realizes What He Must Do In The Middle Of Downtown Traffic“, welches zunächst mit großartigen Harmonien und Bläsern daherkommt, dann plötzlich innehält und sich erst langsam wieder mit einer Klaviermelodie aufbaut. Kein Stück endet so, wie es begonnen hat und alleine der Gesang oder das Schlagzeug bieten einen so großen Facettenreichtum, dass es leicht für zwei Alben ausreichen würde. Doch dann sind da auch noch diese herrlichen Gitarren oder das wunderschöne Klavier, das auf „Underwater Cinematographer“ alles andere als nur Begleitinstrument ist. Das Jahr ist noch jung und dennoch ist es schon wieder Zeit sich zu verlieben. Fans von Arcade Fire oder der Saddle Creek-Szene sollten das auch tun, sie werden nicht enttäuscht!

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 40:30 / Indie-Pop

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