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Tone

Solidarity

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Wer den Neurosis-Ableger Neurot Recordings nur mit schwerst verdaulicher musikalischer Kost verbindet, darf sich hier eines besseren belehren lassen. Ebenso wie jeder, der sich beim Begriff Instrumentalband genervt aus dem Staub macht. Denn auch wenn Tone beide dieser Kriterien erfüllen: Ich war überrascht, wie schnell mich ihr Material in seinen Bann gezogen hat. Ganze sechs Gitarristen gibt es"Solidarity" zu hören und auch die Rhythmusfraktion ist weit überdurchschnittlich besetzt. Doch Solidarität ist es eben, welche den Longplayer auszeichnet. Sieben Songs in einer knappen Stunde - das klingt bestenfalls nach progressiven Klangeskapaden... was irendwie auch ein bißchen zutreffend ist. Viel entscheidender jedoch sollte sein, dass die Musik dank herausragendem Songwriting zu keiner Sekunde kopflastig wird. Auch deswegen, weil die Beteiligten klar hörbar ein eingespieltes Team sind, welches sich gegenseitig nichts beweisen muss. Von instrumentalen Egotrips keine Spur! Vergleichbar ist das Material em ehesten mit Bands wie Ostinato, Isis oder The Black Heart Procession. Und dennoch sind Tone vom Postrock vieler Kollegen weit entfernt. Denn Melodien, Dynamik, Songaufbau und Atmosphäre sind leichter als erwartet zu fühlen und zu begreifen. Die warme Produktion von J Robbins tut ihr übriges, um die Musik der Washingtoner (die übrigens bereits für das dort ansäßige Dischord-Label veröffentlichten) organisch und fließend klingen zu lassen. Eine weitere Anmerkung zum Schluß: Die wirkliche Größe erreicht "Solidarity" nicht nur, wenn es - wie in diesem Genre sonst üblich - von Anfang bis Ende genossen wird. Hier lassen sich auch einzelne Songs herauspicken. Beispielsweise das ohnehin recht kompakter "Towers", welches auf Anhieb zu gefallen weiß und dabei noch gehöriges Entwicklungspotatial trägt.

 -- / Spielzeit: 53:44 / Instrumental-Postrock


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Das Amazon-Angebot zu Tone's "Solidarity"


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