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For Sale

Reich Tun

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For Sale, bereits 1991 im münsterländischen Werne gegründet, präsentieren nach vier Jahren Kreativpause mit Besetzungskarussell ihr zweites Full Length-Album „Reich Tun“. In den letzten Jahren gesellten sich zu dem Trio mit Olaf Siebert (Vocals) und Michael Ox (Gitarre) zwei neue, entscheidend beeinflussende Köpfe. Die Grundintonierung blieb trotz eines erneuten Wechsels am Mikro die gleiche: Wären wir noch in den Neunzigern würde über For Sale der Mythos des auswüchsigen Crossovers prangen. Wir sind aber schon diesseits des neuen Jahrtausends und aus dem Mythos wurde ein Nimbus. Und genau da hapert es dann mit „Reich Tun“ auch: Die dröge Mischung aus harten Metalgitarren mit Sprechgesang, Sample-Intros („Schläfer“, „Reich Tun“) und folkloristischen Zitaten ist heute leider mehr und mehr ein musikalischer Anachronismus. Ideenreich kommt „Reich Tun“ sicherlich daher: Sowohl textlich sicher und in ihrer Stilistik äußerst kreativ, lässt auch die Produktion herausklingen, dass da Leute mit Professionalität und Anspruch die Finger im Spiel hatten. Dennoch bleibt der fade Beigeschmack einer Ursuppe aus deutschen Texten, gerne im englischsprachigen Verse-Chorus-Wechselspiel, gepaart mit Metalriffs. Eine Mischung mit der Such A Surge und Konsorten vor knapp 15 Jahren Neuland betraten und Grenzen überschritten, juckt heute nur noch wenige. Glücklicherweise sorgt das ausdrucksstarke Stimmorgan von Schröda noch für genügend Klangfarbe im sonstigen Einheitsbrei. So sind Titel wie „Was du brauchst“ oder „Neues Leben“ mit Keyboard, Backchorus und zurückgefahrenen Vocals im Oli P.-Rapgesang (noch so ein Wort aus den Neunziger) zwar schöne und durchaus ambitionierte Tracks, aber umwerfend Neues und Originelles hört sich anders an. Ob dieser Musikstil darüber hinaus noch umhauen kann, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Bewertung: 4 von 10 Sternen / Spielzeit: 60:00 / Metal/Rock

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