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Faust Again

Hope Against Hope

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Ein Album, das in der Stadt mit dem wunderschönen Namen Triptis aufgenommen wurde und welches im “Temple of Disharmony” gemastert wurde, muss einfach groß werden. Wenn sich dann der Drummer auch einfach nur X nennt, ist doch alles klar. Wenn eine Dampfwalze Musik machen würde, klänge sie wie die polnische Band Faust Again. Mit dem Begriff Metalcore kann man ziemlich gut beschreiben, was auf „Hope Against Hope“ passiert, allerdings würde man dann Faust Again auch vorschnell in eine übervolle Schublade stecken. Dennoch dieses Quintett verkörpert alles, was dieses Genre ausmacht: Tonnenschwere Riffs, gerne auch mal Gitarrensoli oder zumindest Anflüge davon, Geknüppel ohne Ende und dazu Gebrüll und Schreie wie direkt aus dem Schlachthaus. Mit einer Spitzenproduktion schallen diese neun Songs aus den Boxen, als gäbe es kein Morgen mehr und deswegen auch nichts mehr zu verlieren. Ohne Kompromiss gehen die Stücke nach vorne, packen einem am Kragen und keifen dir ins Gesicht und trotzdem gibt es in jedem Titel interessante Kleinigkeiten zu entdecken, denn was Faust Again bieten, ist zwar brutal, aber eben nicht kopflos, sondern wohl durchdacht. „To Dwell On Thoughts Of You“ zieht einem den Boden unter den Füßen weg, schlägt einen nieder und „What Misery Means“ oder „Something About Us“ knüpfen genau da an. Eine Verschnaufpause gibt es frühestens mit dem Instrumental „A Dream Of You Is Like A Dream Of A Better Day“ im Mittelteil des Albums, wo Akustikgitarren und Keyboards das musikalische Blutbad stoppen. Musik, die man nicht jeden Tag hören kann, das würde aufs Gemüt schlagen, aber eine Platte, die zwischendurch mal nötig ist, um Wachzurütteln. Da ist jemand wütend, wir sind es auch - zumindest ab und zu. Lediglich das Artwork tobt sich mal wieder in Genreklischees aus und die zweite Hälfte des Albums hätte etwas ideen- und abwechslungsreicher gestaltet werden können, ansonsten Daumen hoch für Faust Again und das Label Circulation Records (u.a. Heaven Shall Burn), die sich eine Topband ins Boot geholt haben.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 34:10 / Metalcore

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