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Agent Blue

A Stolen Honda Vision

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Glaubt man der Biografie von Agent Blue, ging der Wahnsinn um die Band im Jahre 2003 los, als Leute von Fierce Panda Records die Band in ihrem Proberaum besuchten. Pünktlich zur Mittagszeit ballerten die fünf Jungs den Labelgesandten sechs Songs um die Ohren, eine halbe Stunde später befand man sich bereits in der nächsten Kneipe, um einen Vertrag zu unterschreiben. Klingt nach ordentlich Rock’n’Roll fame und tatsächlich klingt „A Stolen Honda Vision“ nicht gerade nach einer Konsensplatte. Frech wird da losgerockt, dass man sich schnell fragt: Ist das Punk? Ist das Tanzmusik? Oder ziemlich gut gemachter Prollrock? Eine Frage, die nach elf Songs immer noch nur mit einem Schulterzucken beantwortet werden kann und spätestens dann völlig belanglos ist. Was zu Beginn noch etwas gewöhnungsbedürftig und durchschnittlich klingt, wächst im Laufe der Platte zu einem Monster heran. Produziert hat „A Stolen Honda Vision“ Chris Sheldon, der bereits mit den Foo Fighters und Biffy Clyro im Studio war; zwei Bands, die für ihren druckvollen Sound bekannt sind, genauso wie The Music, mit denen Agent Blue bereits gespielt haben und von denen sie die jugendliche Unbekümmertheit übernommen haben. Das ist Punk, aber nicht für den Pogo, sondern für die Tanzfläche. Eine genaue Einordnung braucht es hier nicht, es ist einfach mal wieder Rock. „Sex, Drugs And Rocks Through Your Window“ zeigt wo es lang geht, „Monster, Monster“ ist ein selbiges in Songformat und „Children’s Children“ ist einfach verdammt raffiniert. So geht das immer weiter, mit der Faust nach oben und einer lauten, erhobenen Stimme. „341“ definiert die Coolness neu, „Snowhill“ ist ein Wahnsinnsknaller mit großartigem Basslauf nach dem Intro und das finale „Gear“ rückt noch einmal die Gitarren in den Vordergrund. Kein Wunder, dass die Singles bereits die britischen Charts aufgemischt haben, der Refrain von „Underground“ macht klar warum. Hits, Hits und noch mehr Hits und trotzdem endlich mal wieder ein mitreißendes Stück Musik aus Großbritannien, welches ohne zu große Vorschusslorbeeren über den Kanal kommt.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 40:05 / Rock


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