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Mad Minority
Scratch, Bite, Hit
Die Göttinger Hardcore-Punks von Mad Minority haben für ihren zweiten Longplayer sage und schreibe 23 Songs eingespielt. Kann das gutgehen? Ja, überraschenderweise doch. Denn die Herren verlieren über weite Teile der gut 50 Minuten die Abwechslung nicht aus den Augen. "Scratch, Bite, Hit" nämlich ist von Kurzweile gezeichnet: Die knackigen Stücke springen zwischen Punk, Hardcore und Emo (nicht zu verwechseln mit "weinerlich"!) im Dreieck, lassen sich aber nicht einmal auf diese drei Schubladen reduzieren. In "Paper Champion" beispielsweise kommt die im Vorgänger schon angedeutete Elektro-Sau noch einmal raus und Mad Minority fahren damit wieder prima. Etwas später crusten "Die Jahre ziehen ins Scheissland" und "Schachtel" mit immenser Wut und Hingabe aus den Boxen. Doch leidenschaftlich ist eigentlich alles, was hier auf Band gebracht wurde. Es gehört deshalb etwas Durchhaltevermögen dazu, "Scratch, Bite, Hit" am Stück zu hören. Denn auch wenn hier und da mal etwas im Ohr hängen bleibt: Die spärlichen Melodien wurden in ein sehr rauhes Soundgewand gepackt, und die Intensität des Materials geht manchmal etwas auf Kosten des Hörvergnügens. Aber hey, wir haben es hier mit einer Hardcore-Band zutun... und in dem Genre gibt es andere Aufgaben, als leichtverdauliche Songs zu produzieren! Inhalte zum Beispiel. Und genau hier überzeugen Mad Minority einmal mehr durch ihre klugen, nicht selten beisend-ironischen Texte. Schön!
/ Spielzeit: 50:31 / Hardcore
