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Clap Your Hands Say Yeah

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Wie soll man eine Rezension zu Clap your hands say Yeah schreiben, ohne gleich auf die nölige Stimme Alec Ounsworths einzugehen oder das sagenhafte Do-it-Yourself-Konzept in den Himmel zu heben? Einen Versuch ist es Wert: mit Clap your hands say Yeah erscheint eine Band auf der musikalischen Bildfläche, die Schrulligkeit, Melancholie, Tanzbarkeit und Jahrmarkt-Atmosphäre vereint. Und deren Indie-Attitüde nicht gestellt wirkt. Clap Your Hands feiern das Zucken in den Gelenken auf unnachahmliche Weise. "Over and Over Again" ist ein Song, der so beschwingt wie traurig um die Ecke geschlichen gekommt, dass man erst beim refrain merkt, womit man es zu tun hat: Ohrwurm ohne Ohrwurmcharakter. Es gibt wenige Bands, deren Hits nicht beim ersten Mal auszumachen sind, die sich erst mit der Zeit als wirkliche Lebensbegleiter herausstellen. Zwar bedarf es einer gewissen Grundsympathie für verzogenen, lausbübischen Indie-Pop mit geradezu sich überschlagener Frontmannstimme. Aber wer behauptet, dass Alec Ounsworth nervt und Win Butlers Stimme rockt, der hat es einfach nicht begriffen.
Wie die Zukunft dieser großartigen Band aussehen wird, lässt sich nicht so leicht absehen. Ein so eigenwilliges Album wie dieses Debüt wird schwer zu toppen sein. Aber darum soll es gar nicht gehen, zumindest jetzt nicht. Für diesen Augenblick ist "Clap Your Hands Say Yeah" einfach eine wunderbare Einleitung für ein neues Jahr, das ruhig mehr Schrulligkeit verdient als das letzte Jahr. Stoßen wir also mit den New Yorkern an. Im Moment gibt es keinen besseren Indie-Pop. Wer das bezweifelt: "The Skin Of My Yellow Country Teeth" anhören. Wen das nicht bewegt, der ist tot.

Bewertung: 9 von 10 Sternen / Spielzeit: 41:04 / Indie-Pop

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