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Good Clean Fun

Between Christian Rock And A Hard Place

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Nach einer längeren Auszeit machen Good Clean Fun ihr Versprechen wahr und treten zur Reunion an: Prima, denn nicht nur für mich sind diese Herren quasi die Definition von "positivem Hardcore". In einer Szene, in der sonst zu oft grimmig dreinblickende Muscleguys für Gewalt im Pit sorgen, verbreiten Issa und seine Kollegen einfach nur jede Menge Spaß. Schon mit dem Albumtitel bringt die Band mein persönliches Dilemma auf den Punkt: Was tun, wenn die Szene nach den Krishnas nun plötzlich von den Christen erobert zu werden droht... und diese auch noch (zumindest musikalisch) nicht 'mal ein schlechtes Bild abgeben? Good Clean Fun beantworten die Frage im Titelsong selbst: "... I'll choose the hard place!" manifestieren sie - und haben damit wie so oft recht! Auch die Lyrics der restlichen zwölf Songs sind vollgestopft mit Anspielungen und ironischen Abrechnungen; für deren komplettes Verständnis manchmal aber ein ordentliches Insiderwissen vorausgesetzt wird. Da nimmt man das Verhältnis zwischen Emo, Hardcore und Punk auf die Schippe, pisst anderen Szenen ans Bein, drischt fleißig Zitate und natürlich wird (augenzwinkernd) der Straight Edge Tribut gezollt ("Ex-Straightedge-Ex"). Dass dabei neben viel Unsinn auch ein paar durchaus sinnige Statements fallen ("Drug War") ist vielleicht der größte Verdienst von Good Clean Fun. Zwischendurch gibt es ein Wiederhören mit alten Bekannten und Freunden der Washington D.C.-Hardcoregemeinde: Brian McTernan beispielsweise, ex-Battery-Sänger und nun gefragter Produzent, schaut am Mikrofon vorbei. Ebenso sein Kollege Ken Olden, der gleichermaßen in zahlreichen D.C. Bands Spuren hinterlassen hat. Doch auch musikalisch punktet man auf ganzer Linie: Melodischer und mehr "punky" als in der Vergangenheit rockt man sich immer noch im Lifetime-Style samt Gangshouts und jeder Menge Energie durch die genretypische, knappe halbe Stunde. Fazit: "Between Christian Rock And A Hard Place" wurde keine Platte der Woche, weil zu sehr Spartenangelegenheit. Alle (Ex-)Hardcore-Kids sollten sich diese Scheibe dennoch dick auf dem Einkaufszettel unterstreichen!

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 28:44 / Positive Hardcore

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