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Bondage Fairies

What You Didn´t Know When You Hired Me

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Bondage Fairies sind zwei durchgeknallte Schweden auf einem fiesen Elektro-Trip. Basis bilden dabei präpubertäre Texte und eine - zugegebenermaßen mindestens so chaotische wie genial-verrückte - Mischung aus Synthesizer, Drums und Gitarren. Punk-Attitüde trifft Computer-Nerds, oder so ähnlich. „What You Didn´t Know When You Hired Me“ bietet Wave-Sampels und Konsolen-Klänge, dazu Schreien und abstruse Klang- und Sprachergüsse. Aber es reißt mit - so sehr sich der intellektuelle Part des Gehörzentrums auch dagegen sperren mag. Ein Vorteil wäre es wohl auch, die gleichen Drogen konsumiert zu haben, welche das Duo aus Stockholm sich während ihrer Session so eingeworfen haben dürfte. Egal, denn auch so sind Bondage Fairies mit “What You Didn´t Know When You Hired Me” ganz vorne dabei: Beim sinnentleerten Abdancen und dem unkontrolliertem Zucken aller zur Verfügung stehenden Extremitäten. Diener des Bösen ist dabei der Computer namens „Bee-bee Prime“: Als verhängnisvolles Trio erzeugen Bondage Fairies so 14 Songs in einer knappen halben Stunde und hinterlassen Verwirrung und Erschöpfung. Aber dass wir uns da nicht falsch verstehen: Die dynamisch-rockenden Synthesizer-Ergüsse sind größtenteils nicht nur rotzig und durchgedreht, sondern auch richtig gut. Der Opener „Faze“ dient hier als Anspieltipp und Beweisstück zugleich. Etwas anders sieht es dann schon bei „Äppeltysken“ aus, das mit deutschen Wortfetzen („Wurst und Käse“...) im schlechten Beastie Boys-Style in einem Sumpf aus überbordendem Elektro-Spielereien in derben Beep!-Qualitäten untergeht. Und wo wir gerade bei Lyrics sind - wenn man das hier überhaupt so nennen darf. Wohl eher Mittel zum Zweck und Lautmalerei: Denn so richtig ernst meinen dürften es die beiden spätpubertierenden Skandinavier (hoffentlich) nicht. Beispiel gefällig? Hier die kompletten Lyrics zu “Finkus Cooked My Cock”: „i meet this girl full of herpes and lies / we ate my penis with my friend Armin Meiwes / it tasted better with some mushroom soya / no complaints Mr Finkus Lahoya”. Da wird einem so einiges klar. Aber außer diesen Abzügen in der B-Note, sind Bondage Fairies eine Sünde wert - auch für so manchen Musik-Ästheten unter uns.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 32:08 / Electro-Madness

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