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Movement, The - Live

K4 / Nürnberg

„The next song is against the European Union“

18.10.2005

-der Artikel ist ursprünglich in den Nürnberger Nachrichten vom 20. Oktober 2005 erschienen-

Nachdem die „Lucky Loosers“ verletzungsbedingt passen müssen, ist es „The Movement“ vorbehalten den Konzertabend im K4 alleine zu gestalten. Kein Problem für die Dänen, denn mit „Move!“ und „Revolutionary Sympathies“ hat man zwei Alben voller kleiner Punkrock-Hits im Gepäck.
Etwas wortkarg, dafür aber umso energiereicher spielt sich die Band mit einem unglaublichen Tempo durch die Songs, als müsse man am selben Abend noch ein weiteres Konzert geben. „The Movement“ sind angetreten, um mit den ewigen Punk-Klischees von Nietengürteln und Dosenbier aufzuräumen. Mit schicken Anzügen betritt das Trio die Bühne, um seine Sichtweise vom Klassenkampf zu präsentieren. Auch musikalisch versuchen die Dänen bekannte Muster zu umgehen: Ihr Mod-Ska-Punk kommt ohne Bläser aus und überzeugt mit schlichter Besetzung aus Gitarre, Schlagzeug und Bass. Sänger Lukas Scherfig sticht dabei mit seinem tiefen Organ heraus, während er gleichzeitig eine Melodie nach der nächsten aus dem Handgelenk schüttelt.
Vor allem live zeigt sich, dass „The Movement“ nicht nur aus politisch motivierten Musikern bestehen, sondern auch aus richtig guten Instrumentalisten. Das Gitarrensolo bei „Turn Away Your Faces“ sitzt perfekt, genau wie die Schlagzeugeinlage bei „Losing You“ und die drei Herren proklamieren, dass sie nicht nur Protest-, sondern auch wunderbare Liebeslieder schreiben können. „I Need You“ und “A Little Rain” sind dafür die passenden Beweise.
„Control Your Temper“ ruft ein Zuschauer in eine der kurzen Atem- und Spielpausen. Die Band tut ihm den Gefallen und spielt die Nummer, mit der sie vor über zwei Jahren in Deutschland vorstellig geworden ist.
Natürlich kann der Band vorgeworfen werden, dass die Songs fast immer nach dem gleichen Schema ablaufen, aber so funktioniert eingängige Musik nun mal. Das hat der Punk schon längst vom Pop gelernt, entscheidend ist: „The Movement“ haben die Melodien und sie haben eine Botschaft.

Sebastian Gloser

Fotos vom Konzert


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