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Clap Your Hands Say Yeah! - Live

Mudd Club / Berlin

Is this Love?

Die Erfolgsgeschichte von den fünf Jungs von 'Clap Your Hands Say Yeah' ist beachtlich. Per Selbstpromotion via Internet wurde in kürzester Zeit sich und die Musik promoted, bis schließlich das selbst gepreßte Album, nur zwei Wochen nach Erscheinen, in Hände geriet, die schnell 'the next big thing' daraus werden ließen. Und so gab's, schwupps, mehr Fans schwupps, größere Bühnen und schwupps, den einen und anderen Plattenvertrag. Na, also da ging es aber mit einem ganzen Bündel von Vorschußlorbeeren zur Show. Wer so schnell aus den Kinderschuhen auf die Bühnen der Welt stiefelt muß schon was drauf haben.
Das erste was mit Ankunft am Mudd-Club erstaunt festgestellt werden konnte: Ausverkauft! Auch wenn der Venue klein und die Band in höchsten Höhen gelobt waren – so einen Andrang hatte ich nicht erwartet, mindestens hierzulande hält sich der Bekanntheitsgrad doch noch in Grenzen. Doch um kurz nach zehn hatte sich ein angenehm durchmischtes Publikum eingefunden, bei welchem es vielleicht höchstens etwas erstaunt hat, daß die 'hippe Jugend', die doch sonst so gerne zu jedem Konzert rennt, nur sporadisch vertreten war. Für Tag und Location eher unüblich. Statt dessen viele bekannte Gesichter aus Presse und Co., die natürlich nicht 'den neuesten heißen Scheiß' verpassen wollten. Immerhin war dieses die vorerst einzige Show, die in Deutschland gespielt wurde – da ist die Gästeliste lang und der Mudd-Club voll.
Die Technik an diesem Abend stimmte und man bekam einen recht ähnlicher Sound wie auf Platte zu hören. Durch letztere wurde sich den Abend lang kräftig gespielt. Besondere Zusprache fand dabei die aktuelle Single "Is This Love?", sowie einige andere Leckerbissen wie "Over And Over Again" oder "Upon This Tidal Wave Of Young Blood". Alec Ounsworths markante Stimme kam live unverfälscht herüber. Jedoch ist für mich persönlich auf Dauer das Genöle und Gequietsche etwas anstrengend. Es wirkt hin und wieder etwas aufgesetzt und lenkt ein bißchen von den Melodien ab.
Ein Problem gab es aber diesen Abend: Die Sicht. Wo waren sie denn, die netten Herren aus New York und Philadelphia? Irgendwie läßt die Architektur im Mudd-Club doch ein paar Wünsche offen, was das optimale Konzerterlebnis angeht. An zu vielen Stellen hat man statt der Bühne Mensch, Decke oder Säule im Blickfeld. So ließ sich nur ab und an ein Schopf von dem einen oder anderen CYHSY-Mitglied über der Menge ausmachen.
Ebenso klein wie der Club ist die Bühne, aber wer sich geschickt anstellt kann sich auch zu fünft auf der kleinen Bühne arrangieren. So wie 'Klatsch in die Hände', sogar ein  klein wenig 'Abrocken' war drin – wenngleich man zugeben muß, bei der Band beinah noch mehr, als beim Publikum. Bei dem war nur in den ersten Reihen Bewegung zu entdecken. Auch sonst schien es, daß der Name, der doch so klingt als solle hier und jetzt die Party deiner Träume steigen, wohl nicht unbedingt immer auch Programm ist: Geklatscht wurde natürlich schon, aber nach den Songs – weniger rhythmisch währenddessen. Und 'Yeah' –rufe waren auch nicht gerade dominant.
Nach einer knappen Stunde war der Gig vorüber. Ich muß zugeben, ich hatte live mehr erwartet, vom Hocker hat es mich nicht gehauen. Ähnliches schienen die Leute rechts und links von mir zu denken, die sich den Großteil des Konzertes angeregt mit diversen Nachbarn unterhalten haben. Aber vielleicht wurden da auch nur bereits die neuesten Informationen über 'the next big thing after this big thing' ausgetauscht. Auf daß man sich schon bald wiedersehe. Prost!

Nicolina Werther


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