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Nosdam, Odd
Burner
Nach dem Ende der Ninja Tune Avantgarde-HipHopper von cLOUDDEAD schlägt deren Mastermind Odd Nosdam seit geraumer Zeit eigene, nicht weniger extravagante Wege ein. Der 2003er Longplayer "No More Wig For Ohio" war eine extreme, collagenähnliche Angelegenheit. Nun zeigt sich Nosdam von einer etwas anderen Seite: Sieben Jahre lang sammelte er Sounds, Ideen und Aufnahmen für dieses Album. Dass "Burner" dennoch nicht zu einem Patchwork-Flickerlnteppich wurde, ist dabei nur eine der Leistungen. Mit HipHop hat das ganze natürlich nach wie vor nur noch am Rande zu tun. Was sich auch in der Gästeliste niederschlägt. Da wäre an erster Stelle Mike Patton, der währen "11th Ave Freakout" für einen der ganz wenigen Vocalbeiträge auf "Burner" sorgt. Natürlich liefern zudem wieder andere Künstler aus dem Anticon-Umfeld (z.B. Jel) Beiträge zum zweiten Soloalbum des in Cincinatti geborenen Interpreten. Das Resultat ist gleichermaßen vereinnahmend wie verwirrend. Fiese Störgeräusche auf "Untitled two" lassen zwar für einen Moment an Industrial denken. Doch trotz komplexer Rhythmik, verschrobenem Songwriting und ungewöhnlicher Instrumentierung bleibt "Burner" zwar eine Herausforderung, doch immer hörbar. Vielleicht auch deswegen, weil Nosdam trotz oder wegen teils unglaublich organischer Drone-Sounds ein sehr persönliches, eigenwilliges Album produzierte. Welches einen Stück für Stück in einen Sog zu ziehen scheint. Und immer wieder an Labelkollege Dosh erinnert, der stilistisch auf ganz ähnliche Weise die HipHop-Heimat verlassen hat und zu experimentellen, instrumentalen, uferlosen Soundlandschaften aufgebrochen ist. Auch er trug seinen Teil zu dieser sehr atmosphärischen Produktionen bei. Fazit: Kopfhörer-Musik von ihrer schönsten Seite. Die kreative Szene um Nosdam/Dosh/Dälek ist dabei, ein ganz eigenes Gerne zwischen Elektro, Postrock und HipHop-Fetzen zu bestellen. Es bleibt spannend.
/ 50:55 / Elektro
