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Vanden Plas

Christ 0

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Vier Jahre sind seit dem fabelhaften letzten Longplayer "Beyond Daylight" vergangen. Vier Jahre, in denen die desöfteren als deutsche Dream Theater-Epigonen geadelten Vanden Plas natürlich alles andere als untätig gewesen sind. Stattdessen engangierte man sich in einigen szeneuntypischen Feldern, darunter auch Theater. Was auf dem neuen Album Spuren hinterlassen hat. "Christ 0" scheint - entsprechend eines der Interims-Projekte - stark an Jesus Christ Superstar orientiert. Wobei der Bezug eher thematisch zu verstehen ist, denn in Punkto Musik bewegt man sich konsequent im Rahmen typischer neunziger Jahre Progmetal-Kost. Balladesk, riffbetont, komplex... aber bei Bedarf auch einmal etwas zurückgenommen - Vanden Plas sind ausgezeichnete Instrumentalisten und beherrschen jede Facette des Genres. Doch trotz dieser Tatsache und vieler guter Ansätze auf ihrem siebten Longplayer stellt sich die ganz große Euphorie diesmal nicht ein. Die omnipräsenten, neoklassizistisch angehauchten Keyboards beispielsweise sind nicht unbedingt nach meinem Geschmack. Überhaupt ist es oft der Kitsch, der trotz hochkarätiger Kompositionen desöfteren sauer aufstößt. Vor allem, weil man anhand vieler gelungener orchestraler Stellen beweist, dass es auch anders geht. Wer sich daran nicht stört, der sollte an den neun von Markus Teske und der Bands selbst ansprechend produzierten Songs seine wahre Freude haben. Zumal mit dem atmosphärisch dichten, überlangen und exzellent arrangierten "January sun" ein echtes neues Highlight steht. Die Schwäche von Vanden Plas bleibt dabei gleichzeitig ihre Stärke: Auch "Christ 0" ist wieder spürbar an Dream Theater orientiert. Obwohl man insgesamt weniger konsequent als die Amis zu Werke geht. Für anspruchsvollen Prog-Metal der Oberliga taugt es dennoch. Selbst wenn ich mir nach der jahrelangen Pause ehrlich gesagt etwas mehr erhofft hätte.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / 67:11 / Progmetal

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