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Convict

The Passion Flow

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Seit ihrem Debütalbum “24/7” (V2 Music) hat sich bei Convict so einiges getan: Die fast schon obligatorisch Rotation in der Besetzung fand auch hier statt: Neuer Gitarrist, neuer Bassgitarrist, eine neue Herausforderung. Das Produkt kann sich aber zu großen Teilen sehen lassen: „The Passion Flow“ ist ein gelungenes Album mit verschiedensten Stileinflüssen. Hier wird nicht nur die Emo-Schublade bedient, die Highschhool-Pop-Punk-Hymnen rausgekramt oder in den Rotz´n´Roll-Anzug geschlüpft. Convict durchlaufen diesen Stil-Parcour geschickt in elf Songs und erschaffen dabei ein dynamisch-rockendes und kurzatmiges Album. Den Anfang macht mit „Rise Up“ ein echter Rock-/Emo-Burner, der so manch introvertiert-geschundener Seele in knapp drei Minuten eine ganze Therapiesitzung abnimmt. Ganz anders präsentiert sich der Nachfolge-Track „Tough Tongue Blister“, der eher weich die Emotionen in den Vordergrund spielt. Schnelle Gitarren-Riffs, knallige Drumparts und ausgereifte und solide Vocals charakterisieren wohl am ehesten den Sound des Quintetts aus Belgien, der im Laufe des Albums allerdings mehr und mehr in den Punkrock abdriftet („Tonight“). Das ganze gipfelt in einer „Let me in“-Cover-Version der Beatsteaks, bei der man ja eigentlich nur verlieren kann. Dessen offensichtlich bewusst haben Convict einfach nicht viel verändert und verzichten auf eine Neuinterpretation, sondern begnügen sich mit einer einwandfreien Neusynchronisierung. Dabei zeigt sich jedoch, dass Convict weiter auf der Suche nach ihrem eigenen Stil sind. Der beste Song „Nail my soul in your feet“ wartet plötzlich mit weiblichen Back-Vocals auf, „Colors Dead Bleed“ erinnert mit seinen Riffs verdammt an „Far“ von den Deftones während die Vocals gleichzeitig von Blink 182 beigesteuert worden sein könnten. Ein Wechselbad der Gefühle, das in dem mellow-Track „Fear (Not my only Escape)“ mit Akustik-Gitarre und getragen-dramatischen Vocals und Backchorus seinen Höhepunkt findet. Zum Schluss knallt es mit „Burn“ in rotziger Rock-Manier. Sehr verwirrend das alles. Was man Convict also ankreiden muss, ist die fehlende Struktur oder homogener Sound, der eine echte Charakterisierung zulässt. So ist „The Passon Flow“ ein reichhaltiges Buffet an Genre-Appetizern, die zwar alle schön, lecker und verdaulich sind - in ihrer Kombination aber keinen kompletten Genuss erlauben.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / 47:02 / Emo / Punkrock

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