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Placebo

Meds

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Mit "Meds" beweisen Placebo, dass sie in der Liga der dunkel-romantisierenden Bands ganz vorne mitspielen. Wären Placebo ein Mensch, "Follow the cops ..." wäre das dunkle, depressive Herz, zugekleistert mit einer bedrückenden Atmosphäre und einer verstörenden Aura. Denn auch wenn Placebo schon immer nicht gerade Sonnenkinder gewesen sind: auf diesem Album werfen sie alle Medikamente ein, die herumliegen und transportieren dich ganz tief hinein in das dunkle Placebo Herz.
Man kann Placebo nicht vorwerfen, nicht über die eigene Schulter geblickt zu haben: No-Name Produzent und eine zurückgeschraubte Produktion beweisen, dass die drei Herren um Brian Molko sehr wohl selbstreflektiert haben, nach der Best-Of Platte, nach den ausverkauften Welttourneen. Was soll man auch machen, wenn man schon alles erreicht hat? Im Placebo-Kosmos hat man das einzig sinnvolle gemacht. Sich nämlich konzentriert, fokusiert und balanciert. Zwar ist "Meds" keine Offenbahrung, aber das waren Placebo, zumindest für mich, eh noch nie gewesen. Sie sind im besten Sinne eine unterhaltende, großartige Rockgruppe. So gut, wie viele Bands gerne wären. Mit "Meds" beweisen sie, dass sie keine Totalausfälle produzieren können, was beruhigend ist. Zwar sind Songs wie "Drag" nicht sonderlich spannend oder große Placebo-Momente, im Kern jedoch behalten sie alle das gleiche Epizentrum: treibender Bass, drückende Drums und über und unter allem, alles zusammenhaltend, Brian Molkos androgyne Stimme. Placebo bleiben eine Konstante, und das auf hohem Niveau.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / 40:05 / Rock


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