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Enik

The Seasons In Between

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Diese Platte ist kurz davor, richtig zu "kicken", wie es im Musikgossenjargon so schön heisst. Der einzige Grund dafür, dass "The Seasons in between" eben das nicht tut, ist Enik, der Künstler also, selbst. Ganz bewusst läßt er dem Pop keinen freihen Lauf, sondern versperrt ihm, wie einem kleinen, niedlichen Köter, immer wieder den Weg, gräbt Tunnel, lässt ihn durch Stacheldraht laufen, hebt ihn hoch, läßt ihn aus großer Höhe fallen, tut ihm weh. Und warum tut Enik das? Wer weiß das schon. Das hier ist auch kein Platz für Mutmaßungen. Fakt ist, dass dieses Album ebenso dunkel wie hell ist. Hell in seinen klaren, relativ einfach gestrickten Momenten wie bei "Why Do YOu Love Me". Wo Tom Waits auf Prince trifft, wo der kleine niedliche Köter Pop ein paar Minuten frei herum laufen darf. Danach allerdings ist wieder Schluss mit lustig. Da werden ihm die Synthesizer auf den Hals gehetzt, dass es nur so knarzt und stottert im musikalischen Karton.
Wenn man Enik da so auf dem Cover betrachtet, kann man es fast ein wenig mit der Angst bekommen. Dieses Reh in den Augen, Eniks blitzende Augen. Fest steht, dass er als Künstler viel, vielleicht alles was er hatte, hineingesteckt hat. Herausgekommen ist dabei ein beachtliches Debütalbum. Man beachte: Debütalbum! Wenn das so weiter geht, haben wir hier bald ein echtes musikalisches Phänomen. Bis dahin: mal abwarten.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 40:05 / Singer/Songwriter-Electro


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