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Delays, The

You See Colours

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Hier steht Pop an der Wand. Nicht mit Edding, sondern in großen Lettern. Davor steht eine Band, die sich von ihrem BritPop ein wenig entfernt hat. Zugunsten eines Dance-Pop, der zwar schmeichelt, aber nicht packen kann. Weder The Faint noch Madonna, die Delays wissen nicht so genau, wo sie hin wollen. "Valentine" ist zwar ein astreiner Tanzbodenfüller. Aber wo genau, das weiß man eben nicht genau. Den gemeine Indie-Tanzboden jedenfalls wird es nicht sein. Und für die herkömmliche Disco ist es einfach noch nicht einfach genug. Und ich sage bewusst "noch" nicht. Denn die Delays bewegen sich mit Verzögerung darauf zu.
Wie auch immer, in die Southhamptoner haben eine runde Sache abgeliefert, die durchaus nach vorne treibt, wo die Bässe und fliegen lernen und die Delay-Gitarren (Woah!) immer wieder trocken durch die Luft gleiten. Nur Greg Gilberts Stimme, besser: Greg Gilberts Kopfstimme, die will mir nicht so recht gefallen. Sie erinnert wohl einfach zu sehr an gruseliger 80er Jahre Songs, an Haarspray, an Weichzeichner-NDW-Popmusik. Aber wie der gute Mann singt, dafür kann er schließlich weniger. Unterm Strich bleit also ein gutes Tanzalbum, etwas für die lange Zugfahrt, zum Erfrischen, zum entschlacken. Eine lange Halbwertszeit besitzt es jedoch nicht, das lässt sich zumindest jetzt schon abschätzen. Denn zwischen den Doves, Muse und The Music ist zwar Platz. Aber nur für wenige Bands. Dieser Platz will hart erkämpft werden. Wer weiß, vielleicht erkämpfen sich die Delays den ja irgendwann. Vielleicht mit dem nächsten Album.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 40:05 / New-Wave


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