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Jel

Soft Money

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Jel ist ein Wanderer zwischen verschiedenen musikalischen Welten. Und zwar ziemlich genau zwischen denen, die sein Label Anticon auszeichnen. Denn "Soft Money" steigt mit "To buy a car" inklusive klassischem old school HipHop ein. Doch Konventionen überleben im Kontext des Innovations-Labels bekanntermaßen niemals lange. Darum dominieren schon im darauffolgenden "All day breakfast" sphärische, avantgardistische Geräuschkulissen. Die - und hier distanziert sich Jel von einigen anderen Protagonisten aus seinem Umfeld - konstant hörbar bleiben, nicht selten sogar tanzbar sind und über enormen Wiedererkennungswert verfügen. Das gilt auch dann, wenn Felder wie Postrock bzw. -Elektronik (z.B. in "No Solution") gestreift werden. Oder man im Falle des großartigen, mit female Vocals (von Ms. John Soda's Steffi Bohm aus Weilheim) versehenen "All Around" Björk'sche Soundlanschaften betritt. Und dann wäre da noch die Drum'n'Bass-Soul-Nummer "Sweet cream in it": Zwei Minuten zum auf die Knie fallen. Der Anteil an Raps unter den zwölf Songs rangiert von erwähntem Opener plus dem Burner "WMD" abgesehen kaum über Null. Jel alias Jefffrey Logan empfiehlt sich stattdessen als ein realer Visionär des Hiphops; der weit mehr zu bieten hat, als zwanghaft komplex-holprige Klangkonstruktionen. Als Paradebeispiel darf der quasi-Titelsong "Soft money, dry bones" dienen, der eingangs erwähnte Welten auf einzigartige Weise fusioniert. "Soft Money" ist ein in sich schlüssiges Meisterwerk geworden und kann sich in der bemerkenswerten Anticon-Diskographie auf Anhieb im obersten Fünftel platzieren. Wo Kollege Why? sein Heil im Indie-Kosmos sucht, findet Jel künstlerische Erfüllung im Grenzgebiet von Elektronika, Pop und Hiphop. Und zwar auf famose Weise.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 40:23 / Post-HipHop

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