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November Coming Fire

Dungeness

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Ob sich November Coming Fire nach dem Album der Gothpunkrocker von Samhein benannt haben? Möglich wäre es. Eine düstere Schlagseite hat der derbe rockende (Post-)Hardcorepunk der Briten in jedem Fall. Prägend sind für "Dungeness" dabei nicht nur Gareth Evans heißere Vocals. Auch die Wurzeln seiner Band liegen klar im Hardcore, obwohl man dessen enge Grenzen mittlerweile hinter sich gelassen hat. So entsteht eine gefällige Kreuzung aus Give Up The Ghost und Neurosis, ohne allerdings an die Intensität der beiden wirklich heranzureichen. Zwischen arschtretend und atmosphärisch gefällt mir die kickende Songhälfte dieser dreiviertel Stunde deutlich besser als die etwas unausgegorenen, größer angelegten Songkonstrukte. Eine Ausnahme wie das konsequent mit cleanen Vocals versehene "Mascot" bestätigt dabei die Regel, sorgt umgekehrt jedoch für eine gewisse Orientierungslosigkeit im Albumfluss. Der eineinhalbminütige Brecher "Providence" zeigt dann, zu welcher Klasse November Coming Fire mit einer kleinen Kurskorrektur kommen könnten. Dabei schien es mit der Debüt-EP "Black Ballads" stilistisch sogar ähnlich losgegangen zu sein. Doch das Wort "Progression", welches in der Platteninfo inflationär verwendet wurde, kann eben auch trügerisch sein. Vielleicht sollte sich der Fünfer aus Kent auf seine Wurzeln konzentrieren. Obwohl, das bleibt natürlich meine persönliche Meinung. Objektiv ist festzuhalten: Die zwölf Songs passen perfekt ins Label-Tourpackage mit Doomriders und Rise And Fall, welches derzeit durch Europa zieht. Nicht neu, aber eben gut inszeniert. Und es ist immer schön eine Band aus England zu hören, die nicht schon landauf landab als das nächste große Ding gehandelt wird. Den zuletzt gesetzten, ganz hohen Qualitätskriterien des Labels werden November Coming Fire aber nicht völlig gerecht. Doch diese Band steht erst am Anfang ihrer Karriere - und lässt auf "Dungeness" zumindest ihr Potential klar aufblitzen.

Bewertung: 5 von 10 Sternen / Spielzeit: 44:26 / Hardcore

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