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Mclusky

Mcluskyism 3-CD

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Man muss ehrlich zugeben, dass Mclusky als Bandgefüge sicher nie zu den gefestigtsten gezählt haben und dennoch kam die Auflösung Januar 2005 doch relativ überraschend. Wir erinnern uns: Mit dem Album „Do Dallas“ und der Single „To Hell With Good Intentions“ krachten die Waliser mit der Tür ins Haus und nahmen Kritiker, Hörer und Tanzflächen im Sturm. Unglaubliche Energie gepaart mit zeitlosem Indiesound à la Pixies und einem breiten Mittelfinger als Ausrufezeichen zogen das Publikum in einen Bann und genau diese kompromisslose Art hat wohl letztendlich zum Split geführt. Nachdem bei den Aufnahmen zum dritten Album mit Starproduzent Steve Albini (Nirvana, Nine Inch Nails u.a.) bereits der Drummer ausgetauscht wurde, wuchsen die Differenzen zwischen den beiden Kreativköpfen der Band Andrew Falkous (Gesang, Gitarre) und Jon Chapple (Bass, Gitarre) anscheinend mehr und mehr. Schade in Anbetracht der Tatsache, dass „The Difference Between Me And You Is That I’m Not On Fire“ eigentlich ein Schritt nach vorne war und man der Band musikalisch noch so einiges zutrauen hätte können. Das beweisen auch die B-Seiten, die jetzt mit jeder Menge Extras in Form des entgültigen Schlussstrichs „Mcluskyism“ ein Jahr nach der Trennung erscheinen. Andrew Falkous hat noch einmal alle Aufnahmen der Band durchstöbert, eine Auswahl von Songs getroffen und diese mit einem amüsanten Begleittext versehen. Das lohnt sich für Fans allemal und erst Recht für alle, die bisher an Mclusky unverständlicherweise vorbeigekommen sind. Die A-Seiten stellen in gewisser Weise eine Best of in Form aller zwölf Singles dar und bieten neben den bekannten Hits auch die Rakete „Joy“ oder die nie auf Album veröffentlichten Songs „There Ain’t No Fool in Ferguson“ und „Undress For Success“. Unvergessen natürlich der „Lightsabre Cocksucking Blues“, der angeblich deshalb geschrieben wurde, damit sich das Publikum auf Konzerten nicht mehr unterhalten konnte. Gelungen! Genau wie diverse B-Seiten auf der zweiten CD, die durch die Masse an Songs fast einige Highlights wie „Exciting Whistle-ah“, „Random Celebrity Insult Generator“ oder „The London Whine Company“ versteckt. CD 3 bietet schließlich Demos zu diversen Albumtracks sowie das komplette Set des allerletzten Konzerts der Band im Londoner ULU, welches noch einmal die Stärken der Band auf den Punkt bringt. Quälende Gitarren, hysterisches Punkgeschrei, knochentrockenes Schlagzeug und ein Bass wie in Stein gemeißelt. Das ganze erscheint als Set im schicken schwarz-weiß Artwork mit 56 (!) Songs - wenn das mal nichts ist?

-- / Spielzeit: --:-- / Indie-Noiserock

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