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Hawthorne Heights

If Only You Were Lonely

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Es ist gar nicht lange her, da musste ich mich (im Fall von Bleed The Dream) wieder einmal über die fast schon unverschämte Flut an Emo-Bands auslassen. Dabei störte eigentlich weniger die Quantität, nur wenn es mit der Qualität dann auch nicht stimmt wird es schwierig - für alle Beteiligten. Und Hawthorne Heights? Das erste Album „The Silence In Black And White“ war ein okayes Debüt das mit erstaunlichen 700.000 verkauften Exemplaren in Amerika den Gold-Status einheimsen konnte. Schon damals konnte das Quintett aus Ohio nicht allein durch das schicke Artwork und einem Stilmittel-besetzten Albumtitel vom Eigentlichen ablenken, nämlich der musikalischen Selbst(er)findung. Vor vier Jahren noch unter dem Namen A DAY IN THE LIFE gegründet, versuchen die Fünf auch auf dem neuen Album „If Only You Were Lonely“ die altbekannte Mischung aus Hardcore, Metal und Emo unter einen Hut zu bringen. Wie bereits „The Silence in Black And White“ scheint auch das aktuelle Werk diese Hürde auch nur bedingt genommen zu haben. Eigentlich machen sie alles nach Anleitung: süße Vocals, Gitarrenbridges oder -break, hymnenartig und melodieverwöhnt im Refrain und zweistimmig mit Shouts ordentlich dazwischen, immer wieder das Laut-Leise-Moment beschwörend. Schön und gut sicherlich, aber wahrlich nichts Neues. So sind die Songs zwar allesamt gefällig, wirken aber durch ihre Austauschbarkeit eher wie ein Retortenprodukt und die Fortsetzung von „Silence In Black And White“ - tja, und wir wissen ja was über Fortsetzungen im Allgemeinen gilt. Da macht dieses Sequel, und so muss man „If Only You Were Lonely“ leider bezeichnen, keine Ausnahme: Es fehlt die Härte, die Kreativität mit Ecken und Kanten und letztlich ein charakteristisches Alleinstellungsmerkmal, das Hawthorne Heights von der Schwemme der Emo-Bands abheben könnte. Beim ersten Album fehlte mir bereits die musikalische Tiefe und das Einfallsreichtum wie es etwa die Labelkollegen von Silverstein an den Tag legen. Schon damals konnten die Fünf nur bedingt überzeugen, und die Hoffnung stützte sich auf das Nachfolgewerk. Umsonst gehofft: Deshalb nur eine durchschnittliche Bewertung für eine im Moment weiterhin durchschnittliche Band.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 43:40 / Emo

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